Spezial Episode 009
Titel: Sayuri - Endlich Erwacht
Autor: Luchia
Erstellt am: 07.05.2016
Sayuri - Eine Engelsprinzessin erwacht
Sie erwachte in einem Bett aus Blüten in den Wolken. Ihr Kopf schmerze und sie konnte sich an nichts erinnern. Vor ihr stand eine anmutige junge Frau. "Du bist endlich erwacht!" Endlich? Was hatte das zu bedeuten, schwerfällig erhob sie sich aus ihrem Blütenbett. "Wo bin ich? Und wer sind sie?" Sie hielt sich ihren Kopf in der Hoffnung die Schmerzen ließen nach. Die Junge Frau stellte sich als Aiyana vor, die Göttin des Himmels. Die Göttin des Himmels? War sie gestorben? Aber hatte sie überhaupt gelebt? Sie konnte sich an nichts erinnern. Aber halt da war doch etwas, ein Name, Ihr Name! Man hatte sie Sayuri genannt.
Die Göttin erklärte ihr, dass sie 1000 Jahre geschlafen habe und dass sie die bevorstehenden Tage nutzen sollte, um ihre Erinnerungen zurück zu erlangen. "Wenn du dich wieder zurecht findest, komme doch bitte noch einmal auf ein Gespräch zu mir!" Nach diesen Worten entfernte sich die Göttin von ihr. Sayuri sah ihr lange nach, die Umrisse der Göttin verblassten in der Ferne immer mehr, bis sie schließlich ganz verschwanden.
Erst jetzt begann sie damit sich die gesamte Umgebung genauer anzusehen. Sie hatte in einem Bett aus vielen bunten und wunderschönen Blumen geschlafen, sie fragte sich wie es dazu kam, dass sie in einem solchen Bett lag. Das Bett war im freien, unter ihren Füßen fühlte sie einen Weichen Boden, welcher, wie sie nach einem Blick nach unten feststellte, weiß war!? Wo war sie hier, es war alles seltsam unbekannt. Ein stechender Schmerz erinnerte sich an ihre bösartigen Kopfschmerzen und ohne lange zu überlegen legte sie sich zurück in das wunderschöne Bett, mit dem Gedanken, dass sie so schnell nicht mehr aufstehen würde. So verbrachte sie Stundenlang, ohne ihre Position zu verändern. Sie dachte nach. Versuchte sich an irgendetwas zu erinnern. Hatte sie eine Familie?, Freunde? Oder war sie ganz alleine? Wer war sie, was war passiert, wieso war sie im Himmel? Je mehr sie sich anstrengte, desto mehr Fragen taten sich in ihr auf. Sie versuchte Bilder aus ihrer Vergangenheit in ihrem Gedächtnis aufzurufen. Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer und als sie gerade aufgeben wollte sah sie etwas. Ein verlassener Park, ein Junge und ein Licht, welches auf magische Art heller zu werden schien. Das Licht war direkt vor dem Jungen und leuchtete so grell, dass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte. Sie strengte sich an, wollte diese Erinnerung zurück erlangen und das sofort. Das Licht wurde tatsächlich schwächer, grüne Haare?, es war dabei weiter zu verblassen, gleich würde sie seine Augen sehen... "Sayuri?" Huch? Jemand riss sie aus ihren Gedanken, die Erinnerung verblasste und sie hätte den Schuldigen dafür töten können. "Was ist?" schrie sie genervt, noch während sie sich umdrehte. Aus ihren Gedanken gerissen hatte sie ein blonder Junge mit blauen Augen, welchem sie nach dem ersten Blick in seine Richtung, sofort in die Arme sprang "Saiya!". "Du erinnerst dich?" fragte er verwundert. Sie löste sofort ihre Umarmung und trat verunsichert ein Schritt zurück. Nein sie erinnerte sich nicht, aber etwas in ihrem Unterbewusstsein tat es und dieses Etwas war dafür verantwortlich dass sie diesen Jungen direkt umarmte. Saiya... Sie hatte seinen Namen genannt und sie hatte ihn umarmt, aber wer war er? Sie fühlte sich zu ihm hingezogen, aber nicht aus Liebe. Wahren sie Freunde? Sie schüttelte den Kopf "Es tut mir leid!" dann ging sie und ließ ihn vor dem Bett in dem sie eben noch gelegen hatte, alleine zurück.
Während sie zunächst ziellos umher irrte, kam ihr alles so vertraut vor und doch so fremd. Dann sah sie in der Ferne einen großen Palast, Aiyanas Palast. Sie wollte dort hin, musste dort hin. Etwas zog sie genau in diese Richtung. Sie bemerkte Blicke der anderen. Alle blieben stehen, sahen sie verwundert an, einige verbeugten sich vor ihr. Da konnte etwas nicht stimmen, verwechselten die Leute sie mit irgendjemand anderem? Neben dem Palast waren links und rechts jeweils zwei weitere große Gebäuden. Sie war zwar noch sehr weit davon entfernt, sah aber dennoch das alles Gold verziert glänzte. "Die Prinzessin ist erwacht!" Diesen Satz hatte sie mittlerweile in mehrfacher Ausgabe gehört und eigentlich sollte es leises Getuschel sein, welches nicht für ihre Ohren bestimmt war, aber sie hatte es gehört. Und sie verbeugten sich. Sie fühlte sich schlecht, diesen Moment gerade jetzt im Mittelpunkt zu stehen, jagte ihr eine Angst ein. Sie war doch keine Prinzessin, sie war doch nichts besonderes. War sie nicht ein Mensch? Gerade erwacht in einer Welt in der sie nicht hin gehörte? Eine Welt voller Magie. Ein Traum? Genau, das musste sein, sie war nicht erwacht sie träumte. Sie wünschte es sich so sehr. Da spürte sie die Hand eines Anderen, welche die ihre Umschlang, um sie anschließend mit sich zu ziehen. Es war Saiya und für sie war er gerade Jetzt ihr Retter von dem sie sich nur zu gerne von hier weg bringen lies. Während sie mit ihm weg rannte, sah sie die ganzen Häuschen, welche alle sehr seltsam aussahen. Wie in einem Traum, sie waren klein und leuchteten, waren teilweise mit etwas Gold verziert, nicht so viel wie sie es bei dem Palast gesehen hatte, aber doch genug um unbeschreiblich magisch auszusehen. Überall schienen auch kleine goldene Lichtchen herum zu schwirren, sah irgendwie komisch aus. Sie kamen aus dem Weg voller Häuser raus und wurden nun von Bäumen umgeben. Seltsame Bäume, denn auch diese leuchteten und trugen goldene Früchte. Das wurde ihr langsam zu viel und so blieb sie stehen und löste sich aus seinem Griff. "Wo sind wir hier? Was ist das alles?" Ihr kamen die Tränen, sie fühlte sich hilflos "Wer bist du? Und wer bin ich? Wie komm ich hier her? Ich will zurück!" Er zog sie an sich, als wollte er sie trösten und obwohl sie ihn nicht kannte, fühlte es sich so vertraut an, so ließ sie die Umarmung zu und weinte in seinen Armen und das eine ganze Weile. Ihr weinen wurde ruhiger, stoppte irgendwann komplett. Sie löste sich von ihm, entschuldigte sich und wandte dann den Blick komplett von ihm ab. "Wir sind hier im Himmel, aber nicht weil wir als Menschen gestorben sind, sondern weil wir hier leben. Das ist unser Reich und wir sind dessen Bewohner." Er sprach mit sanften Worten zu ihr und sie hörte schweigend zu. "Unser Reich wird von der Göttin Aiyana regiert, darunter stehen vier Stämme, das sind die Stämme der Engel, des Mondes, der Sterne und der Liebe. In jedem dieser Stämme gibt es ein Oberhaupt welches alle Entscheidungen trifft. Wir alle haben magische Fähigkeiten und spezielle Kräfte, aber keine Kräfte sind so stark wie die der Königsfamilie." Sie sah ihn fragen an "Königsfamilie?" "Naja in jedem Stamm wird für gewöhnlich eine Kriegerin und ein Wächter ausgewählt. Die Kriegerin wird für gewöhnlich auch die Prinzessin des Stammes. Es gibt aber auch Ausnahmen, wenn aus zwei Geschwistern ein Kriegerkind hervor geht, da wird meistens das ältere zur Prinzessin. Und bei dir ist das der Fall, Sayuri!" "Was?" Das konnte sie nicht glauben, sie soll tatsächlich eine Prinzessin sein? Das war alles so unglaubwürdig. Sie glaubte er würde sich ein Scherz mit ihr erlauben und bei dem Gedanken daran wurde sie schon wieder wütend und somit ihre Stimme auch lauter "Willst du mich verarschen? Das soll der Himmel sein und ich eine Prinzessin? Und was bist du dann? Ein Prinz? Eine Göttin, vier Stämme, Krieger und Prinzessinnen, an so was glaub ich nicht!" Und damit wollte sie schon wieder weg laufen, aber er griff schneller nach ihrer Hand "Ich bin kein Prinz, sondern seit etwas über 2 Jahren dein bester Freund!" Sie riss sich von ihm los. "Ach ja? Aiyana hat mich aber aufgeweckt und mir erzählt, dass ich 1000 Jahre geschlafen habe, also kannst du gar nicht mein Freund sein, Lügner!" Sichtlich gekränkt von dem was sie ihm an den Kopf warf protestierte er "Du solltest nicht alles glauben was Aiyana sagt, nur weil sie unsere Göttin ist!" Er stellte also die Worte einer Göttin in Frage. Eigentlich wollte sie zu dem Palast, um mit Aiyana reden zu können, eine Göttin sollte doch wohl alles wissen. "Wieso soll ich 1000 Jahre geschlafen haben?" Sie stellte die Frage ohne nachzudenken, hatte zu viele Fragen, aber es interessierte sie, wieso sollte sie so eine unglaublich lange Zeit geschlafen haben, mit welch einer Magie soll so etwas möglich sein? Und vor allem wozu? Und wenn er die Wahrheit sprach? Sie fühlte sich ja schließlich auf einer Art und Weise wohl bei ihm, er war ihr nicht fremd und damit war er auch alles was sie hatte. Sie war auf ihn angewiesen und sie war sich nicht sicher, ob sie die Hilfe dankend annehmen oder viel mehr die Situation hassen sollte. Auch wenn sie ihn gerade eben noch für einen Lügner hielt, entschied sie sich auf einmal dazu, ihm doch zu zuhören. Sie schweig. "Ich weiß nur was in der Geschichte darüber geschrieben wird, ich habe zu der Zeit ja schließlich nicht gelebt" Er lächelte etwas verlegen "Dämonen haben das Himmelreich angegriffen und sehr viel zerstört, den Kriegerinnen gelang es gemeinsam einen Bann auszulösen, welcher die Dämonen 1000 Jahre lang verbannen sollte. Anscheinend wollten die Dämonen nach Ablauf der Zeit, die Erde einnehmen und vernichten, denn das soll der schnellste Weg sein uns auch auszulöschen. Aiyana ließ durch einen mächtigen Zauber, die Kriegerinnen und ihre Wächter schlafen und ließ sie 1000 Jahre später als Baby auf der Erde erneut erwachen. Auch der Bruder der Mondkriegerin erwachte dort neu." In Sayuri stieg schon wieder die Wut auf. Wenn Saiya die Wahrheit sagte, dann wurden zehn Himmelbewohner 1000 Jahre schlafen gelassen, neun davon als Baby auf der Erde neu erweckt und sie? Sie war dann die zehnte Person, der Außenseiter. Wieso war sie nicht wie die anderen auf der Erde sondern hier? Aber dann fiel ihr auch schon die nächste Frage ein. "Wie kann es sein dass wir Freunde sein sollen, wenn ich heute erst erwacht bin?" Er schwieg einen Moment, er sah etwas traurig aus. "Du wurdest vor 3 Jahren schon einmal erweckt, in der Zeit haben wir uns kennen gelernt." Ok drei Jahre, wieso schlief sie dann heute, sie fragte weiter und er erzählte. "Aiyana sagte du wurdest im Himmelreich wieder erweckt, weil es Jemand geben muss, der die anderen an die Vergangenheit und ihre wahre Identität erinnert, sie sagte es kann natürlich sein, dass sie sich von selbst erinnern, aber eben auch dass es nicht der Fall sein wird. Du wolltest deine Schwester wieder sehen und durftest kurze Zeit auf die Erde. Du solltest sie finden und sie aufklären. Aber du fandest..." Sie unterbrach ihn "Tyler..." Er senkte seine Blicke, er wusste, dass sie sich nun erinnern würde. "Ich fand Tyler, der Junge im Park, das Licht, das war ich!" Auf einmal war alles wieder da, sie brach unter den Schmerzen zusammen die es kostete alle Erinnerungen auf einen Schlag wieder zu erlangen. Sie weinte und schrie um sich und es fiel Saiya verdammt schwer sie zu beruhigen.
Viele Stunden waren vergangen und sie wollte nicht mehr zu Aiyana, es wurde ihr befohlen noch einmal bei ihr vorbei zu schauen, wenn sie sich erinnert, sie erinnerte sich zwar, aber sie war wütend. So wütend. Sie würde Aiyana zur Rechenschaft ziehen, irgendwann. Aber vorerst tat sie, als wüsste sie von nichts. Aiyana hatte ihr alles genommen, die Erinnerung an das Wichtigste in ihrem Leben, aber warum? Und warum durfte sie jetzt nicht auf die Erde? Zu den anderen? Sie würde nicht aufgeben, sie wollte zurück unbedingt. Sie entschied sich dafür bei Saiya zu bleiben, bis sie bereit war Aiyana gegenüber zu treten.
