Episode 017


Titel: Das Element
Autor: Luchia

Erstellt am: 25.10.2015

 

D as Amulett schien einen kurzen Augenblick lang zu glühen. "Heb das Amulett auf!" befahl er ihr. Lunita schüttelte den Kopf und rieb sich dabei die Rechte Hand. "Ich kann nicht, es ist heiß, so als hätte es in einem Kamin gelegen!" "Tu was ich dir sage!" er sprach leise und ohne sich zu rühren, als sie nicht gehorchte, schlug er mit seinen Händen fest auf den Tisch und stand dabei auf, er schrie sie an, sie solle das Gottverdammte Amulett aufheben. Erschrocken bückte sie sich nach dem Amulett, streckte zuerst eine Fingerspitze danach aus, um zu überprüfen ob es noch immer so heiß war. Zu ihrer Verwunderung hatte es wieder seine normale Temperatur erreicht. Sie hob es auf. Schweigend lies John mehrere weiße Kerzen erscheinen, einige von ihnen waren etwa so groß wie eine Taufkerze, diese Stellte er über das gesamte Fensterbett hinweg und auf den Tisch. Das tat er solange, bis auch wirklich keine Ablage mehr frei war. "John was tun sie da?" Aber er gab ihr keine Antwort. Er lies nun sehr große und dicke Kerzen in sämtlichen Ecken des Zimmers erscheinen, einige von ihnen reichten Lunita bis zum Bauch. John hielt die Hände über seinem Kopf zusammen und Lunita wurde Zeugin, eines wunderschönen unvergesslichen Zaubers. Seine Hände begannen zu leuchten und ließen unzählige goldene Kreuze erscheinen. Diese folgen aus seinen Händen heraus und befestigten sich wie von selbst an allen Wänden, einige von ihnen fädelten sich eigenständig an mehrere goldene Fäden, welche von der Decke hingen. Dann senkte er die Arme wieder. Lunita war wie gefesselt von diesem Anblick. Dann lies er eine große goldene Schüssel erscheinen in der sich eine Flüssigkeit befand. "Weihwasser?" fragte sie und bemerkte, dass sie keineswegs überrascht darüber war. Er nickte ihr Stumm zu und begann dann sämtliche Ecken und Wände damit einzureiben, dann die freien Stellen auf dem Fensterbrett und Tisch. Er verteilte ein paar Tropfen über dem Bett, zuletzt ging er auf Lunita zu, strich ihr etwas davon ins Gesicht, um anschließend das Selbe bei ihm auch zu machen. Die Schüssel mit wenigen Überresten stellte er unter dem Tisch ab. Lunita spürte die extreme Hitze, welche von diesem Raum ausging, wagte es aber nicht, sich zu rühren. Der Raum erleuchtete Hell und unter glitzernden Funken erschien das Schwert vor Lunita. Es schwebte einen Moment vor ihr in der Luft herum, bis sie dann schließlich danach griff. John lies eine kleine goldene Schatulle erscheinen, welche er mit einem leisen Knacken öffnete. Es befand sich eine kleine goldene Kette darin, an der ein ovaler Anhänger, ebenfalls aus Gold, befestigt war. In dem Anhänger war eine kleine runde Einkerbung, als hätte man etwas heraus genommen, alles in allem sah die Kette sehr alt aus. "Lunita, zieh die Kette an!" John reichte sie ihr, indem er seinen Arm über den Tisch streckte. Die Hitze der Flammen schien ihm nichts auszumachen. John war an diesem Tag sowieso sehr merkwürdig. Er trug nicht nur andere Kleidung, welche ihn wirklich Sexy machte, er hatte auch diesen ernsten anziehenden Blick. Auch wenn er sie etwas grob angesprochen hatte, so fühlte sie sich trotzdem sicher in seiner Nähe. Sie sah ihn zum ersten Mal mit offenen Haaren, sie reichten ihm nur bis an die Schultern und die Spitzen waren noch immer Nass. Außerdem trank er bei diesem Treffen auch gar keinen Wein. "Lunita?" Er riss sie schlagartig aus ihren Gedanken, ihr Blick viel auf die alte Kette. "Wieso soll ich so ein altes hässliches Ding anziehen?!" John zog seinen Arm zurück und lief um den Tisch herum auf sie zu. Ohne weitere Worte hing er ihr die Kette einfach um den Hals. "Hey was soll d..." Sie konnte nicht zu ende sprechen, denn die Kette fing plötzlich an zu leuchten. Der ovale Anhänger schwebte glänzenden von ihrem Körper weg, ohne ihr aber die Kette zu entreißen. Das Amulett flog aus ihrer Hand und begann ebenfalls zu leuchten, über dem Anhänger hielt es inne, der ganze Raum erleuchtete. Lunita nahm ihre Hand hoch und hielt sie sich über ihre Augen um das Licht, welches sie so stark blendete, etwas abzuschirmen. Dann geschah etwas außergewöhnliches, denn das Amulett schrumpfte vor ihren Augen zusammen, es verwandelte sich in einen kleinen roten Diamant und setzte sich ganz automatisch in die Einkerbung des ovalen Anhängers ein. Die Kette leuchtete ein letztes Mal auf um anschließend wieder zurück zu fallen. Lunita sah überrascht an ihrer Brust hinunter und griff dann nach dem Anhänger, welcher durch den roten Diamanten nun wunderschön aussah. "Äh...Was genau war das?" Er lächelte sie an "Dein Element steht fest, es war nötig, dass Amulett mit der Kette zu verbinden." Lunita sah ihn verblüfft an "Ah ja und woher wussten sie das?" Er nahm ihre Finger in Seine und sah sich die kleine Rötungen an, die Verbrennungen, welche sie sich durch das heiß gewordene Amulett geholt hatte. Ganz sanft strich er darüber, jede berührte Stelle verheilte auf wundersame Weise. "Deswegen" sagte er schließlich. Irritiert sah sie ihn an, er war ihr so nahe, sie konnte es sich nicht nehmen, sich vorzustellen wie es wohl wäre ihn zu küssen. "Also Feuer?" Der Gedanke daran gefiel ihr, für sie hatte eine Flamme schon immer etwas Anziehendes an sich. Wenn sie sich nun vorstellte, dass sie das Feuer beherrschen, bändigen würde, wurde ihr ganz warm ums Herz. John nickte "Das Schwert wird übrigens auch mit der Kette verschmelzen, wenn du es nicht brauchst!" Sie machte ganz große Augen "Sie meinen dieses riesige Ding soll mit der Kette verschmelzen?" Lunita fing an zu lachen. "Das war kein Scherz!" er lächelte "So unglaublich es sich auch anhört, das Schwert wird sich auflösen, zu kleinen goldenen Lichtern werden und von dem Anhänger aufgezogen werden. Wenn du es brauchst wird es genauso auch wieder erscheinen!" Seine Blicke durchsahen sie Sanft. "Trage die Kette immer bei dir, sie bietet dir Schutz am Tag und wird in der Nacht deine Kräfte freisetzen." "Äh... in der Nacht?" Ihre Stimme klang viel zu ironisch. "Für gewöhnlich ist es üblich, dass ein Spirithunter nachts zu schlägt, die wenigsten Geister zeigen sich am Tag." Sie bat ihn darum, ihr mehr zu erklären und somit begann ihr Training an diesem Abend. Es war kurz nach zwölf Uhr, als er sie darum bat nach Hause zu gehen, sie solle am nächsten Tag der Schule nicht fern bleiben, um unnötige Fragen zu verhindern. "Kann ich heute Nacht hier bleiben?" "Was?" Mehr brachte er auf diese Frage nicht heraus. "Naja ich meine..., ich habe meiner Mutter gesagt, dass ich bei Mira schlafen würde, außerdem..." Einen Augenblick lang schwieg sie fügte dann aber hinzu "...fühl ich mich hier, bei ihnen sicherer!" Er wusste nicht wie er darauf antworten sollte, er begann damit ein paar der Kerzen auszupusten und das Fensterbrett frei zu räumen - erneut sein Schlafplatz. Er ließ wie aus dem Nichts ein langes T-Shirt erscheinen, welches er auf das kleine Bett legte. "Zieh dich um und leg dich schlafen, du brauchst viel Schlaf, ich werde noch eine Weile spazieren gehen!" Und dann verließ er ohne ein weiteres Wort die kleine Hütte.

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