Episode 019


Titel: Gemeinsames Frühstück
Autor: Luchia

Erstellt am: 26. Februar 2016

 

"M an Jonas was sollte das? So kenne ich dich ja gar nicht!" "Ich weiss auch nicht... ich habe vier Jahre lang geduldig gewartet, ich will sie einfach nicht an so einen dahergelaufenen Irren verlieren!" Mit gesenktem Kopf lief er die Straße entlang. "Aber du sagtest doch sie seien Verwandt?" Mira blieb immer noch wie angewurzelt stehen. "Hm... Wir sehen uns morgen!" Jonas bog ab, da rannte Mira schnell hinterher "onas warte! Ich hab angst allein hier draußen!" Als sie an der Straßenecke ankam, war er bereits verschwunden. Na toll! Dachte sie, während sie ängstlich und langsam die Straße entlang ging. Da sah sie John, er saß auf einer Schneebedeckten Mauer und trank Wein. "John..." flüsterte sie. "Ach du! Du solltest um diese Zeit nicht alleine hier draußen herumlaufen!" Sie nickte stumm und ging an ihm vorbei. John sprang von der Mauer "Du sag mal wo ist dein Begleiter?" Sie schüttelte den Kopf und erklärte ihm, dass er gegangen war. "Ein Gentleman ist er nicht gerade... Wo wohnst du?" Als sie ihm überrascht den Weg zu dem Haus, in dem sie mit ihren Eltern in einer Wohnung lebte erklärte, entschied er sich dafür sie zu begleiten. "Tut mir echt leiden wegen Jonas, er ist normalerweise nicht so!" "Du musst dich nicht für ihn entschuldigen, du kannst nichts für sein Verhalten!" Sie nickte, nach einer Weile konnte sie sich ihre Fragen nicht mehr unterdrücken. "Bist du und Lunita wirklich verwandt?" Er grinste, als hätte er auf die Frage gewartet. "Unsere Ur Ur Ur Großeltern waren ein Paar und bekamen zwei Kinder, auf einer Gewissen weise also schon." Mira nickte "Und liebst du jetzt Lunita?" John konnte sich ein lautes lachen nicht unterdrücken. "Erstens sind wir Verwandt! Und zweitens kenn ich sie grad mal drei Tage!" Sie zeigte auf ein kleines Haus in dem es höchstens drei verschiedene Wohnungen gab "Hier ist es, danke fürs nach Hause bringen John." Sie lächelte "Ich glaub du bist ein guter Mann, du hättest dich gegen Jonas wehren können, hast es aber nicht getan. Sowas sagt viel aus! Gute Nacht!" Sie winkte fröhlich und schloss die Haustür auf, um kurz danach darin zu verschwinden. John hatte nicht mal mehr die Gelegenheit zu antworten, aber das störte ihn nicht. Er war ohnehin nicht so besessen darauf gewesen, sich mit Lunitas Freunden auseinander zusetzten. Aber als er Mira so alleine gesehen hatte und an die vielen Schläger dachte, die es hier gab, wollte er sie in keinem Fall alleine nach Hause gehen lassen. Irgendwie hätte er sich verantwortlich dafür gefühlt, wenn ihr auf diesem Weg etwas passiert wäre. Es war sehr spät, und John fragte sich was für Eltern das sein mussten, das sie ihre Kinder um diese Uhrzeit noch raus ließen, vor allem weil am nächsten Tag Schule war. Kopfschüttelnd machte er sich auf zu seiner kleinen Hütte. Er nahm wie am Vorabend auch auf der Fensterbank platz, aber dieses Mal hatte er nicht vor zu schlafen. Ihm schwirrte der Kopf, so hatte er sich seine Mission nicht vorgestellt. Vor allem dieser Jonas war ihm ein Dorn im Auge. Er musste aufpassen, dass er ihn nicht mal verfolgen würde und etwas sehen oder hören würde, was ihn Weisgott nichts anging. John machte sich den Rest der Nacht Gedanken über die letzten drei Tage. Kurz vor 6 Uhr morgens stand er auf, er Zauberte ein paar brauchbare Dinge für Lunita herbei und machte sich dann auf den Weg zu einer Bäckerei.

 

Osterei

Lunita erwachte als die Tür ins Schloss viel. So gut und unbeschwert hatte sie lange nicht geschlafen. Sie warf die Decke beiseite und setzte sich auf, da bemerkte sie erst, dass John verschwunden war. Dafür hatte er ihr aber ein kleines Tischchen vors Bett gestellt, darauf stand eine Schüssel mit Wasser, der Dampf der aus der Schüssel nach oben stieg, verriet ihr, dass das Wasser noch Warm war. Neben der Schüssel lag ein Waschlappen, Handtuch und ein Duschzeug, allerdings für Männer. Sie grinste "Seine Zauber reichen nur für Dinge, die für ihn bestimmt sind" ihr Grinsen wurde zu einem lächeln. Dann lag da noch eine neue Zahnbürste und die dazugehörige Zahnpasta und ein kleiner Spiegel. Lunita zog das T-Shirt über ihren Kopf und begann sich zu waschen. Noch nackt putzte sie die Zähne und zog sich anschließend an. Sie hatte kein Ersatz Schminkzeug dabei, was wohl bedeuten würde, dass sie an diesem Tag ungeschminkt zur Schule gehen musste. Als Lunita fertig war setzte sie sich auf die Bettkante um auf John zu warten.

 

John brauchte eine Weile, er wusste nicht was Lunita gerne zum Frühstück mochte, ratlos stand er vor dem vielen Gebäck. "Was darf es denn sein?" fragte ihn die Bäckerin. Sie war eine nette füllige ältere Frau. "Was essen 16 Jährige Mädchen zum Frühstück?" Er hoffte nun auf die Hilfe der Bäckerin. Diese lächelte ihn fröhlich an "Häufig werden Stücke von diesen Torten gekauft, mag sie Schokolade?" Da dämmerte es ihm, ein Stück Schokotorte hatte sie auch am Vortag bestellt, er entschied sich für zwei solche Stücke, einen Kaffee und einen Cappuccino zum mitnehmen. "Darf es noch etwas sein?" Fragte sie fröhlich. Er dachte eine Weile nach. "Könnten sie mir ein belegtes Brötchen einpacken und noch eine Flasche Cola bitte" Nachdem er bezahlt hatte überreichte sie ihm ein kleines Papptablett mit seinem Frühstück. Er schlenderte gemütlich den Weg zurück zur Hütte. "Ah du bist ja schon wach!" John schloss die Tür hinter sich und stellte das Tablett ab, dann deckte er den Tisch, stellte auf beide Seiten eines dieser Torten Stückchen, auf eine Seite den Kaffee und auf die andere seinen Cappuccino. "Ich hab uns Frühstück besorgt." Er lächelte sie fröhlich an, nachdem er gesehen hatte, dass sie mit seiner Wasserschüssel etwas anfangen konnte. Er lies die Waschsachen verschwinden. "Danke John, das hätten sie nicht tun müssen." Das sie für gewöhnlich morgens nichts aß, sagte sie ihm nicht, aber ihr war auch nicht entgangen dass er am Vortag auch nichts gegessen hatte und dieses Mal etwas für sich mitgebracht hatte. "Sie essen Schokotorte?" Er grinste, bevor er sich auf seinem Stuhl niederließ. "Das hat dir gestern so gut geschmeckt, da dachte ich, ich versuch es auch einmal." Lunita fehlten die Worte, wieder errötete sie, während sie sich ihm gegenüber setzte. Nach dem gemeinsamen Frühstück entschied er sich dafür Lunita zur Schule zu begleiten. "John, sagen sie mal, wieso ist ihre Lippe so geschwollen? Gab es gestern auf ihrem Sparziergang etwa ärger?" Er dachte zurück und lies seine Hände vor Wut an diese Moment zu Fäusten werden. "Das war dein Jonas!" Erschrocken blieb sie stehen "Was? Aber wie..." er unterbrach sie "Ich bin gestern noch durch die Stadt gegangen, da hab ich ihn mit deiner Freundin getroffen, er wurde beleidigend und als ich ihm gleich tat schlug er zu. Oh mein Gott! Sie hielt sich erschrocken die Hand an den Mund. "Haben sie..." Bevor sie ausreden konnte schüttelte er den Kopf. "Nein, ich hab ihm nichts getan!" Lunita nickte und dann gingen sie schweigend weiter. Sie fragte sich was Jonas wohl dazu brachte so etwas zu tun und erwischte sich bei dem Gedanke daran, dass sie ihn womöglich durch ihre Worte am vergangenen Nachmittag, dazu gebracht hatte. An der Schule angekommen reichte er ihr die Tüte mit dem belegten Brötchen und die Cola, die er aus der Bäckerei mitgebracht hatte "Für deine Pause" er lächelte sie an und sie nahm ihn als Dankeschön kurz in die Arme, löste sich dann aber schnell wieder von ihm. "Wir treffen uns heute wieder bei Sonnenuntergang, aber diesmal wirklich nach Sonnenuntergang!" Sie nickte zustimmend und winkte ihm zum Abschied. Lunita war an diesem morgen noch vor Mira da, das war noch nie so gewesen. Sie überlegte ob sie vielleicht schon zum Klassenzimmer gehen sollte, entschied sich dann aber doch lieber zu warten. Sie musste mit Mira reden, um die Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Eine weile wartete sie allein, sie beobachtete die vielen Grüppchen aus ein paar Mädchen oder Jungs, manche waren auch gemischt, nur sie stand da ganz allein. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie ohne Mira eigentlich niemanden hatte. Das war ihr vorher gar nicht so aufgefallen, sie war nie die Erste gewesen die da war und Mira war auch nie dem Unterricht fern geblieben. Mira dagegen hatte viele Freunde, immer wenn sie da war, waren viele Mädchen um sie. Lunita war immer im Glauben, dass das auch ihre Freundinnen seien, aber da Spielte ihr Verstand ihr wohl die ganze Zeit einen Streich.

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