Episode 002
Titel: Unerklärliche Dunkelheit
Autor: Luchia
Erstellt am: 13.08.2015
Y
uney erwachte ganz früh am morgen. Es duftete nach frischem Kaffee und
Pfannkuchen. Sie vernahm die sanfte Stimme ihres Freundes Tyler, der nach ihr
rief, aber sie war noch müde. Eingekuschelt in ihre Decke blieb sie einfach
liegen, sie war sich sicher nichts könnte sie dazu bringen, jetzt aufzustehen.
Doch dann zuckte sie zusammen und griff sich an ihre Stirn -
feucht...
Als sie ihre Augen aufmachte, kam schon der nächste kleine Wasserstrahl auf sie
zu und sie erkannte ihren Freund vor ihr, mit einer kleinen Wasserpistole in
der Hand. Sie setzte sich genervt auf "Boa ne das hast du jetzt nicht gemacht!"
Er grinst "Tja wenn du nicht aufstehen willst." Yuney griff nach dem großen
Kissen neben ihr und warf es in seine Richtung, aber er war schneller, er
bückte sich "Daneben" grinste er und sie warf schon das nächste "Volltreffer!"
Glücklich über ihren Triumph stand sie auf, aber er wollte sie nicht so einfach
davon kommen lassen. Mit einem Ruck hob er sie hoch, als wolle er sie über die
Türschwelle tragen, sie wurde hysterisch, schrie er solle sie runter lassen und
das tat er auch. Er warf sie zurück aufs Bett, wo er ihr auch hin folgte,
schneller als sie nach einem Kissen griff und es ihr an den Kopf warf. Sie nahm
ein anderes und Schlug damit auf ihn ein, er tat dem gleich und und unter
lachen und kreischen ging das eine ganze Weile so weiter. Dann schubste er sie
sanft zurück und kletterte über sie, um sie anschließend zärtlich zu küssen.
Sie zog ihn näher an sich und erwiderte den Kuss. Als Tyler aufstehen wollte,
hielt sie ihn fest "Geh noch nicht!" Aber es endete wie immer, er fand eine
Ausrede um sofort aufstehen zu können, dieses Mal war es das Frühstück und die
Schule die auf sie warteten.
Als sie sich ihr langes blaues Haar zusammen gebunden hatte, folgte sie ihm in
die Küche. Tyler hatte wie so oft den Frühstückstisch liebevoll gedeckt, er
hatte ihr zwei Pfannkuchen zusammen mit ihrer Tasse Kaffee und einem Glas Saft
hingestellt und saß selbst mit einer bereits am Tisch. Yurney ging auf ihn zu,
gab ihm einen Kuss auf die Wange und setzte sich ihm gegenüber. Als sie schon
die Hälfte von ihrem Pfannkuchen aufgegessen hatte, bemerkte sie dass die
Küchenlampe brannte. Für gewöhnlich war das nicht notwendig, also ging ihr
nächster Blick zum Fenster -
dunkel
Komischerweise war draußen alles dunkel "Die Sonne hat wohl heute keine Lust
aufzugehen" äußerte sie fast im Scherz, aber Tyler Bick war ernst auf die
Zeitung gerichtet, welche er nun ablegte und ihr weiterhin so ernst entgegen
sah. "Erinnerst du dich an das was ich dir mal erzählt habe?" Yuney war gerade
dabei gewesen an ihrem Kaffee zu trinken, sie stellte die Tasse ab "Hm? Was
meinst du?" Er sah einen Augenblick lang nach draußen in die unnatürliche und
unerklärliche Dunkelheit, er hatte so eine vor Ahnung. "Die Sache mit den
Dämonen die uns möglicherweise bald angreifen werden" Nun war sie sichtlich
genervt "Du glaubst doch nicht immer noch an so einen Schwachsinn Tyler?" "Das
ist kein Schwachsinn sondern bitterer Ernst, es ist wichtig dass du anfängst
mir zu glauben!" Aber das tat sie nicht, sie nahm ihre Tasse, trank den letzten
Schluck aus und stellte sie dann zusammen mit ihrem Teller in die Spüle. "Ganz
ehrlich Tyler, werd erwachsen!" Mit diesen Worten verließ sie die Küche.
Yuney begann zunächst damit die Kissen im Schlafzimmer wieder einzusammeln, dann
schüttelte sie alle zusammen mit der großen Decke auf und machte alles wieder
ordentlich. Sie ging zum Fenster, öffnete es und starrte in den Dunklen Himmel.
Es war seltsam das wusste auch sie, aber es gab ihr keinen Grund jetzt mal so
einfach an Dämonen zu glauben. Was noch viel schlimmer war, Tyler hatte mal
erwähnt sie sei eine Kriegerin und er ihr Wächter und sie müsse später gegen die
Dämonen kämpfen. Alles Blödsinn dachte sie und fragte sich zugleich auch was für
Filme er gesehen oder welche Bücher er gelesen haben muss, um auf so verrückte
Ideen zu kommen. Sie trat vom Fenster zurück, ließ es geöffnet und ging zum
großen Kleiderschrank, wo sie sich ein schönes Kleid und frische Unterwäsche
heraus nahm, um anschließend im Badezimmer zu verschwinden. Sie duschte in aller
Ruhe und lange, als sie dann aus der Dusche stieg, machte sie genauso langsam
weiter. Irgendwann klopfte Tyler an die Tür, sie solle sich mal beeilen, sonst
würden sie zu spät zur Schule kommen. Yuney antwortete dass sie gleich kommen
würde, während sie sich um ihre Haare kümmerte.
In der Schule angekommen ist Tyler sehr abgelenkt. Er macht sie Sorgen, weil es
immer noch viel dunkler ist, als es um diese Zeit eigentlich normal wäre. Das
Yuney ununterbrochen mit ihm spricht, nimmt er gar nicht wahr. Er glaubt, dass
der Angriff der Dämonen bald bevor stehen würde, aber Yuney die einzige
Kriegerin die er bisher gefunden hatte, weigerte sich ihm zu glauben. Er hatte
nicht mal andere Wächter gefunden. Ganz in seinen Gedanken versunken, bemerkte
er nicht, dass ein Mädchen, welches gerade in ein Buch schaute, auf ihn zu kam.
Er läuft versehentlich gegen sie, woraufhin all ihre Schulutensilien auf dem
Boden landen. Dieser Zusammenstoß riss ihn mit sofortiger Wirkung aus seinen
Gedanken. "Tut mir leid, ich war mit meinen Gedanken ganz woanders!" erklärte er
entschuldigend, während er zusammen mit dem Mädchen in die Hocke ging, um alles
wieder aufzuheben.
Yuney sah keinen Moment länger hin, sie verdrehte die Augen und ging alleine
durch die Schulgänge, bis sie an ihrem Klassenzimmer ankam.
So ein Idiot
Dachte sie sich, bevor sie den Raum betrat und sich auf ihrem Platz nieder
ließ.
Tyler hob einen Stift auf und reichte diesen dem Mädchen, als sie dankend danach
griff berührten sich ihre Hände. Er zuckte zusammen und zog seine ganz schnell
wieder weg "Entschuldige, dass ich dich aufgehalten habe." Sagte er, sie
antwortete noch damit dass es nicht so schlimm wäre und er machte sich
anschließend direkt auf den Weg in seine Klasse. Er sah sich seine Hand an,
etwas stimmte nicht mit diesem Mädchen, das hatte er klar und deutlich gespürt,
aber er konnte nicht genau sagen was es war. Insgeheim machte er sich Sorgen
darüber, dass sie vielleicht etwas mit der unerklärlichen Dunkelheit zu tun
haben könnte.
Als die ersten Stunden vergangen waren und die Schulglocke zur Pause läutete,
stand Tyler bereits vor Yuneys Klassenzimmer. Als alle anderen Schüler in die
Pause gestürmt waren, kam endlich Yuney, sie sah ihn an, offensichtlich genervt.
Aber er befragte sie trotzdem zu dem Mädchen vom Morgen. Yuney schrie ihn an
"Sie heißt Misaki Aiyuki, ist 16 Jahre alt und geht in die Parallel Klasse, ach
und bevor ichs vergesse sie ist VERGEBEN, zufrieden?" Nach dieser Aussage lies
sie ihn einfach stehen und verschwand in Richtung der Mädchentoiletten. Als sie
die Tür öffnete, kam ihr gerade diese Misaki entgegen, sie sah ihr erst
hinterher, bevor sie schließlich den Blick ganz abwendete.
Tyler hatte Misaki sofort erkannt als sie aus der Toilette kam. Sie war ein
schönes Mädchen mit langem blonden Haar. Aber sein Interesse galt nicht ihrem
Aussehen oder ihrer Persönlichkeit, vielmehr wollte er herausfinden, was diese
Berührung am Morgen so merkwürdig gemacht hatte. Unbewusst dessen was er als
nächstes zu ihr sagen würde rief er ihren Namen. Misaki drehte sich direkt um,
suchte denjenigen der ihren Namen rief und erkannte schließlich den Jungen, der
sie heute Morgen angerempelt hatte. Sie hoffte, dass er nicht einer dieser
aufdringlichen Kerle war, beschloss aber zu ihm zu gehen, um heraus zu finden,
weswegen er sie rief. Für gewöhnlich tat sie das nicht, ignorierte die Kerle
einfach, aber bei ihm fühlte sie anders. Sie glaubte nicht, dass er sie in
irgendeiner weise belästigen oder anmachen würde, also trat sie näher. "Hey!"
sie lächelte ihn freundlich an. Da war es schon passiert, er wusste nicht was er
sagen sollte und wie er mit ihr ins Gespräch kommen sollte, er wollte sie
allerdings noch einmal berühren um dieses Gefühl vom Morgen definieren zu
können. Er dachte nach, dann begrüßte er sie ebenfalls, hielt ihr seine Hand hin
und stellte sich ihr als Tyler vor. Misaki griff wie erwartet nach seiner Hand,
als sie gerade antworten wollte, kam Yurieka aus der Mädchentoilette. Tyler
konnte gar nicht auf das Gefühl eingehen den Yuney sah in an als wollte sie ihn
gleich ermorden. Nicht nur Tyler vernahm ihren Blick, auch Misaki tat das,
schnell zog sie ihre Hand zurück, sagte ihm dass sie gehen müsse, dann sah sie
ihn noch mal entschuldigend an und verschwand. Yuney kam auf ihn zu "Darf ich
mal fragen was das sollte?" Tyler fühlte sich wie eingesperrt in einen Käfig. Er
liebte zwar Yuney, da gab es keine Zweifel, aber ihre Eifersucht war etwas womit
er einfach nicht klar kam. Er war der Meinung, dass man sich in einer Beziehung
vertrauen würde, ja sogar müsste. Aber er hatte oft das Gefühl, dass Yuney das
bei ihm nicht tat, er hat ihr nie einen Grund dafür gegeben, trotzdem gehen bei
ihr schon alle Alarmglocken an, wenn er nur ein anderes Mädchen begrüßte. Er
hatte heute keine Lust auf eine Auseinandersetzung mit ihr, sie war schuld, dass
er dieses seltsame Gefühl nun nicht richtig deuten konnte. Es gab kein Zweifel
er hatte wieder was gespürt, aber durch seine eifersüchtige Freundin konnte er
sich keine Sekunde lang auf das Gefühl konzentrieren. Er Stand auf "Entweder du
vertraust mir und hörst auf dich ständig wie eine hysterische Kuh zu benehmen,
oder es ist aus!" Nach diesen vernichtenden Worten lies er sie einfach stehen.
Sie konnte nicht glauben, was er da gerade zu ihr gesagt hatte, abgesehen davon
dass er ihr mit einem Beziehungsaus gedroht hatte, hatte er sie auch noch
beleidigt.
hysterische Kuh
. Als die erste Träne fiel, wusch sie diese schnell wieder weg, ging zum
Klassenzimmer wo sie ihre Sachen holte, und verließ noch vor Schulende das
Gebäude.
hysterische Kuh
Bei dem Gedanken daran wurde sie wütend. War sie das denn? Eine hysterische
Kuh? Aber immerhin hatte er ihr am Morgen auch nicht zugehört und anschließend
seine ganze Aufmerksamkeit dieser Misaki gewidmet. Und sie musste selbst
zugeben, dass diese Misaki verdammt hübsch war. Sie ging die Straßen entlang,
ohne zu wissen wo sie überhaupt hin ging. So vergingen Stunden.
Als die Schule zu ende war, wartete er wie immer auf Yuney, aber als die letzten
Schüler aus dem Gebäude kamen, wurde ihm klar, dass sie nicht mehr kam. Also
machte er sich alleine auf den nach Hause weg. Dort angekommen bemerkte er
sofort, dass sie nicht da war und auch noch nicht hier gewesen war. Er machte
sich Gedanken darüber, ob er wohl zu hart zu ihr gewesen ist. So hatte er noch
nie mit ihr gesprochen und mit einem Schlag tat es ihm leid. Er ging nochmal
raus, zum Supermarkt und kaufte alles was er brauchen würde, um Yuneys
Lieblingsessen zu zubereiten. Wieder zu Hause angekommen, machte er sich sofort
an die Arbeit. Aber als er irgendwann fertig war, war sie immer noch nicht da.
Tyler beschloss raus zu gehen, um nach ihr zu suchen. Da bemerkte er, dass es
eine Sonnenfinsternis gab, alle Menschen auf den Straßen sprachen aufgeregt,
neugierig oder ängstlich darüber. Es war an diesem Tag alles total unnatürlich,
er wusste nicht mehr was er davon halten sollte. Er rannte durch die Straßen,
viele Stunden lang, nur um sie zu finden, aber vergebens. Am späten Abend gab er
schließlich auf, ging zurück nach Hause, hoffte sie dort anzutreffen, aber sie
war immer noch nicht da. Er fühlte sich schlecht, wusste dass sie wohl richtig
sauer auf ihn sein musste und das zurecht. So verging eine halbe Ewigkeit, bis
er schließlich schuldbewusst einschlief.