Spezial Episode 001
Titel: Yuney Yu-Mari
Autor: Luchia
Erstellt am: 03.09.2015
Abschnitt 1 - Das schlafende Kind im Regen
Es war eine stürmische und regnerische Aprilnacht. Der Wind peitschte den Regen sozusagen an die Fensterscheiben des Yudoru Heims. Im inneren des Raumes war alles warm und gemütlich. In Mitten des Raumes stand ein großer Sessel auf dem eine Frau mittleren alters saß. Ein kleines Mädchen hatte es sich zusammen mit ihrem Schnuffeltuch auf deren Schoß gemütlich gemacht. Zusammen blickten sie in ein großes Geschichtenbuch, aus welchem die Frau gerade etwas vorlas. Um den Sessel herum saßen viele kleine Kinder in ihren Schlafanzügen. In Decken eingewickelt, ihr Kuscheltier fest an sich drückend oder aneinander gekuschelt lauschten sie den sanften Worten der Frau. Es war die Heim Leiterin Moreen Yudoru. Sie hatte ein großes Herz, schenkte den Kindern all die Liebe und Wärme die sie nur geben konnte. Trotzdem war an diesem Abend ein kleines Mädchen weg gelaufen. Das Kind war noch nicht lange im Yudoru Heim. Es war ängstlich, zurückhaltend und traurig. Alle Aufmunterungsversuche schlugen fehl. Und so kam es, dass dieses kleine Mädchen weg gelaufen war und die restlichen Betreuerinnen nach ihr suchten. Die halbe Nacht wurde nach dem Kind gesucht. Moreen hatte bereits alle Kinder ins Bett geschickt und stand nun voller Sorge am Fenster. So verging eine ganze Weile, bis sie ein Klopfen an der Hintertür vernahm. Hastig sprang sie zur Hintertür und riss diese auf. Zu ihrer Erleichterung stand da tatsächlich das kleine Mädchen. Sie nahm es in ihre Arme, aber das Mädchen sagte nichts, stattdessen nahm sie Moreen an die Hand und führte sie nach draußen. Nachfragend wo sie hingeführt wird, folgte sie dem Kind. Das Mädchen zog sie schweigend weiter, bis sie irgendwo an einer Parkbank anhielt. Dann bückte sich das Mädchen, um etwas unter der Bank hervor zu holen. Moreen traute ihren Augen nicht. Das Mädchen hielt ein winzig kleines Bündel in der Hand und in diesem schlief ein kleines Baby. Moreen brachte das Mädchen zurück ins Heim und verständigte die restlichen Betreuerinnen. Anschließend ging sie mit dem Baby ins Krankenhaus, dort erzählte man ihr, dass das Baby höchstens ein paar Stunden alt sein musste. Von der Mutter fehlte allerdings jede Spur. So wurde das Kind nach wenigen Tagen Krankenhausaufenthalt im Yudoru Heim aufgenommen.Abschnitt 2 - Der Name des Kindes
Zunächst hatte das neue Heim Mitglied keinen Namen. Aber das sollte sich bald ändern. Denn das ruhige und zurückhaltende Mädchen, welches vorher nie gesprochen hatte, fing an mit dem Baby zu erzählen. Je mehr Zeit das Mädchen mit dem Baby verbrachte, desto offener wurde sie auch gegenüber der anderen. Sie nannte das Kleine immer Yuney, sie war der festen Überzeugung, dass dieser Name Perfekt für das Kind war. Neben der Heimleiterin war da noch eine andere Betreuerin, welche die meiste Zeit bei den beiden Kindern verbrachte. Sie hatte die zwei sehr ins Herz geschlossen, spielte, lachte und lernte mit ihnen, erzählte Geschichten oder kümmerte sich sonst um alles was die beiden betraf. Der Name der Betreuerin war Suri Ka-Mari. Eines Tages sprach das Mädchen das Thema an, dass Yuney ja kein vollständiger Name hätte. Sie machte den Vorschlag den Namen aus dem Namen der Heimleiterin und der Lieblings Betreuerin zusammen zusetzten. Seit dem Tag heißt sie Yuney Yu-Mari.Abschnitt 3 - Ein einsames Kind
Als Yuney fünf Jahre alt wurde, wurde das andere Mädchen adoptiert. Somit hatte sie ihre erste und einzige Freundin verloren. In ihren ersten fünf Lebensjahren hatte sie nur mit diesem einen Mädchen oder den Betreuern gesprochen. Andere Kinder nannten sie hinter ihrem Rücken eingebildet. Keiner wollte wirklich mit ihr etwas zu tun haben. Als Yuney versuchte mit den anderen Kindern Kontakt aufzunehmen, stieß sie auf Ablehnung. Kaum kam sie in den Sandkasten zu den anderen Mädchen, standen diese auch schon auf um zu gehen. Versuchte sie bei den Jungs im Fußball Team mit zuspielen, sorgte man dafür, dass sie niemals den Ball bekam. Saßen die Kinder an einem Tisch und malten etwas, wurde sich so eng zusammen gesetzt, dass für sie keinen Platz mehr war. Suri die beobachtete wie einsam Yuney war, versuchte diese immer wieder aufzumuntern, erklärte ihr, dass die anderen Kinder nur so seien, weil sie Yuney ja noch gar nicht richtig kannten, aber dass sich das sicher ändern würde, wenn sie sich besser kennen lernen würden. Aber Yuney schien dafür kein Interesse zu haben. Sie fing an alles für sich alleine zu machen. Wenn die anderen Kinder bei ihrem betreten des Sandkastens gingen, baute sie einfach ihre Sandburg alleine. Sie spielte alleine mit dem Ball, schoss einfach gegen die Wand oder malte alleine ihre Bilder. Kurz nachdem sie sieben wurde, wurde die Betreuerin Suri in ein anderes Heim versetzt. Yuney blieb alleine zurück.Abschnitt 4 - Abgeblockte Hänseleien
Irgendwann fingen die anderen Kinder damit an, sie nicht mehr nur zu ignorieren, sondern sie stattdessen zu beleidigen und wegzustoßen. Wenn Yuney auf der Schaukel war, wollten plötzlich alle anderen Schaukeln und so wurde sie gezwungen diese zu verlassen. Nachdem sie sich erst weigerte, legten die Jungs Hand an um sie gewaltsam von der Schaukel zu holen. Ihre Sandburgen zertraten sie, über ihre Bilder schütteten sie Wasser und ihren Ball zerstachen sie. Eine Weile lies sie sich das gefallen, nahm alles einfach so hin. Aber dann fing sie an sich zu wehren. Als die Jungs dann wieder kamen, um sie von der Schaukel zu holen, schrie sie diese an. Die Mädchen waren geschockt, die Jungs lachten zunächst, bis Yuney sich auf einen dieser Stürzte, sobald dieser am Boden lag, schlug sie auf ihn ein. Erst durch eine Betreuerin konnte der Junge aus seiner misslichen Lage befreit werden. Yuney wurde mit Küchendienst bestraft, aber das war es ihr wert. Immer wenn sie in die Nähe anderer kam, hörte sie dass diese in allen Ecken über sie tuschelten, aber es interessierte sie nicht, manchmal grinste sie sogar in sich hinein, denn anscheinend musste sie ja sehr Interessant sein, wenn sie bei allen anderen Gesprächsthema Nummer 1 war. So vergingen acht Jahre. An dem Verhältnis zu den anderen veränderte sich nichts, sobald jemand versuchte etwas gegen sie zu Unternehmen, schrie sie denjenigen an, machte ihn fertig oder setzte sich auf andere Art zur Wehr. Yuney wurde schließlich 15.Abschnitt 5 - Neue Bekanntschaft
Eines Tages traf sie, nachdem sie von der Schule unterwegs zurück ins Heim war, auf einen Jungen. Er war etwas älter als sie, hatte sie schon den ganzen Morgen beobachten, also beschloss sie ihn zur Rede zu stellen. "Wer bist du?!" Der Junge grinste unter ihrer unhöflichen Direktheit. "Du bist Yuney Yu-Mari oder?" offensichtlich genervt antwortete sie nur mit der Gegenfrage "Und wer bist du?" Er schien zufrieden, verabschiedete sich und ließ sie einfach stehen. Einen Augenblick lang verblüfft sah sie ihm nach, bevor sie schließlich hinterher schrie, dass sie ihn etwas gefragt hatte, aber er blieb nicht stehen. Schlecht gelaunt ging sie also ins Heim zurück, Schlug die Tür hinter sich zu, damit auch jeder etwas über ihre Stimmung wusste. Am nächsten Morgen wurden alle angewiesen sich im Gemeinschaftsraum zu versammeln. Uninteressiert dessen was nun der Grund dafür war, trat auch sie in den Raum, doch da traf sie auch schon der Schock, als sie ihn sah. Neben Moreen stand der Junge vom gestrigen Tag, er grinste, während er genau in ihre Richtung zu blicken schien. Die Heimleiterin stellte ihn als Tyler Kimaki vor und erklärte, dass er hier einige Wochen sein Praktikum absolvieren würde. Na Toll Dachte sie und verließ einfach den Gemeinschaftsraum um zur Schule zu gehen. Noch während sie auf dem Schulweg war, griff Jemand nach ihrer Hand. Blitzschnell drehte sie sich um und wollte sich schon zur Wehr setzten, als sie ihn sah. Genervt entzog sie sich ihm. "Behandelst du jeden so?" Sie lief weiter "Wenn er es verdient hat!" Aber er lies nicht locker, lief einfach neben ihr her "Und womit habe ich es verdient?" Irritiert von der Frage dachte sie kurz nach, dann grinste sie "Du hast mich gestern stehen lassen." "Aber jetzt bin ich hier" nun grinste er. "Soll das ein Annäherungsversuch sein?" "Wäre das schlimm?" "Eher unnötig." Er blieb stehen und sie lief einfach weiter. Er rannte ein Stück um sie wieder einzuholen "Wieso unnötig?" Sie schaute ihn an, er war ein Stück größer als sie, hatte einen freundlichen Gesichtsausdruck und seine Haare im Nacken zusammen gebunden. Eigentlich sah er ganz gut aus, aber über solche Dinge hatte sie sich vorher nie Gedanken gemacht. "Weil kein Interesse besteht." Und sie lief ins Schulgebäude ohne sich noch einmal umzudrehen.Abschnitt 6 - Vier Wochen Kennenlernzeit
In der Schule musste Yuney den Unterricht vor der Tür verbringen. Sie hatte ihre Mathematik Hausaufgaben nicht gemacht und sich anschließend noch beschwert als ausgerechnet sie diese vorzeigen sollte. Daraufhin wurde sie raus geschickt. Es war nicht wirklich etwas neues für sie, sie hatte schon viele Stunden hier draußen verbracht. Was ihr allerdings gar nicht passte, war dass dieser Tyler genau in dem Moment durch diesen Flur kam. "Na wen haben wir den da?" durch ihre Lage amüsiert blieb er stehen. "Müsstest du nicht im Heim sein und dein Praktikum absolvieren?" Er lächelte "Ich mache das Praktikum außerhalb der Schulzeit" "Und in der Schulzeit hast du nichts besseres zu tun, als durch die Flure zu marschieren?" Er grinste "Anscheinend hat sichs ja gelohnt" Langsam war sie durch ihn genervt "Und das soll heißen?" "Dass ich mal mit Frau Yudoru darüber reden werde" Sie griff hastig nach seinen Armen, ihre Sicherheit verloren sprach sie nun lauter "Nein tu das nicht!" Als er lachte wurde sie lauter "Komm schon, das ist nicht witzig!" In dem Moment wurde die Klassentür aufgerissen und der Lehrer sah die beiden verärgert an. "Du solltest hier draußen deine Strafe verbringen und nicht dich mit Jungs vergnügen. Rein!" Und er zeigte mit dem Finger in Richtung des Raumes. Yuney sah Tyler ein letztes Mal anflehend an und verschwand dann im Klassenzimmer. Nach der letzten Schulstunde eilte sie nach draußen und wartet, aber er kam nicht. Genervt und ängstlich dass er vielleicht schon etwas gesagt hatte ging sie zurück ins Heim. Sie ging nach Oben, wo sie sich etwas anderes anzog und anschließend wieder runter und in den Garten. Dort saß sie auf einem großen Stein und verbrachte da eine ganze Weile alleine. Irgendwann kam er, setzte sich neben sie. "Na hast du mit Moreen gesprochen?" "Hast du so viel angst davor, dass sie erfährt, dass du in der Schule ärger machst?" Sie sprang wütend von dem Stein. "Es geht dich überhaupt nichts an, lass mich einfach in Ruhe!" nachdem sie ihn angeschrien hatte, wollte sie gerade gehen, aber er war schneller und hielt sie an ihrer Hand fest. "Ich hatte eigentlich nie vor etwas zu sagen." Verwirrt sah sie ihn an "Hattest du nicht?" Er schüttelte den Kopf und ließ sich wieder auf dem Stein nieder. "Es würde mich viel mehr interessieren wieso du vor die Tür musstest" Sie seufzte "Ist das so wichtig?" "Für mich schon, oder soll ich doch zu Frau Yudoru gehen?" er grinste, was ihr gar nicht gefiel. "Ich hatte die Mathematik Hausaufgaben nicht, zufrieden?" Er schüttelte den Kopf "Und wieso hattest du sie nicht?" "Boar du nervst!" Er grinste "Nun sag schon" "Weil ich sie nicht verstehe, ok?!" Und sie lief weg, ließ sich nicht noch einmal aufhalten. Als sie am nächsten Tag nach der Schule wieder in den Garten wollte, saß er schon da, auf "ihrem" Stein mit ein paar Unterlagen in der Hand. Sie trat näher "was tust du hier?" "Auf dich warten." Und er lächelte. "Hä?" Nun stand er auf und reichte ihr die Unterlagen "Ich habe gehört du schreibst bald eine Mathematikarbeit und deshalb lernen wir jetzt!" Zuerst war sie genervt, aber dann willigte sie ein. Und so verging die Zeit in der er täglich mit ihr lernte bis zu dem Tag ihrer Arbeit. Ein paar Tage darauf, trat sie in der Pause fröhlich auf den Schulhof. Sie hielt Ausschau nach ihm, bis sie ihn fand. Er stand zusammen mit ein paar seiner Freunden, aber das störte sie nicht. Sie ging fröhlich auf ihn zu "Hey!" sie winkte auch kurz in die Runde und dann umarmte sie Tyler. Flüsterte ihm ein Danke ins Ohr, drückte ihm ihre Arbeit in die Hand und ließ ihn dann ganz verdutzt bei seinen Freunden stehen. Diese grinsten "Ist das deine Freundin?" Yuney, die das noch hörte, lächelte während sie davon ging. Am Abend kam er zu ihr, gab ihr ihre Arbeit zurück und gratulierte ihr zur Höchstpunktzahl. "Ohne dich hätte ich das aber nicht geschafft." Sie strahlte als sie sich nochmal bedankte und ihm anschließend eine gute Nacht wünschte. So vergingen die letzten Wochen seines Praktikums. Täglich half er ihr bei ihren Hausaufgaben und auch beim lernen. Aus den beiden wurden gute Freunde und so war Yuney auch sehr traurig, als der letzte Tag seines Praktikums gekommen war.Abschnitt 7 - Wenn aus Freundschaft Liebe wird
Seit Tyler weg war fühlte Yuney sich zum ersten Mal seit all den Jahren richtig Einsam. Sie traf ihn zwar noch hin und wieder auf dem Schulweg oder in den Pausen, aber das war nicht das selbe. Sie saß am Mittag alleine auf dem Stein im Garten und das war der Moment in dem sie ihn anfing zu vermissen und sich alleine zu fühlen. Sie wusste auch gar nicht so recht mit diesen neuen Gefühlen umzugehen, vorher war ihr alles egal gewesen. Sie hatte ja keine Freunde mit denen sie Zeit verbrachte, um die sie sich kümmern müsste oder später mal vermissen könnte. Als ihre nächste Arbeit anstand, beschloss sie ihn zu fragen, ob er sich mit ihr zum lernen verabreden würde. Er hatte vorgeschlagen sich am Mittag bei ihm zu treffen und sie hatte zugestimmt. Als dann aber der Mittag immer näher rückte wurde sie nervös. Sie war noch nie bei ihm zu Hause gewesen und nun ganz gespannt wie er wohl leben würde. Sie stand an ihrem Kleiderschrank und überlegte was sie anziehen sollte. Früher war ihr das egal gewesen, da wurde einfach das bequemste Kleidungsstück angezogen, aber Heute war das anders. Sie wollte nicht irgendwie aussehen, sondern schön sein für ihn. Sie erwischte sich bei diesen Gedanken und fragte sich zugleich wieso eigentlich. Als Yuney dann am Mittag bei ihm ankam, öffnete ihr seine Mutter die Tür. Damit hatte sie nicht gerechnet, etwas schüchtern erklärte sie, dass sie mit Tyler zum lernen verabredet war. Seine Mutter war eine freundliche Junge Frau, sie führte Yuney in Tylers Zimmer. Tyler merkte schnell, dass Yuney an diesem Tag sehr abwesend war und sich gar nicht richtig auf das Lernen konzentrierte. "Also wenn du nicht lernen willst, dann brauchen wir auch nicht weiter unsere Zeit damit zu verschwenden!" Yuney zuckte zusammen "Doch ich will schon" "Ja dann streng dich jetzt auch mal an, so bringt das gar nichts!" Sie fühlte sich durch seine genervte Art angegriffen "Schön, wenn du das so siehst dann kann ich ja auch gehen!" Sie packte schnell ihre Sachen zusammen und noch bevor er irgendetwas antworten konnte, hatte sie sein Zimmer verlassen und die Tür hinter sich zu geschlagen. Draußen seufzte sie, so hatte sie sich das eigentlich nicht vorgestellt. Am nächsten Tag als sie morgens an ihm und seinen Freunden vorbei ging und er sie grüßte, ignorierte sie ihn einfach. Wieso sollte sie ihn jetzt auch grüßen und so tun als sei nichts gewesen, immerhin hatte er sie so angefaucht. Obwohl sie wütend auf ihn war, konnte sie nur an ihn denken. Insgeheim wünschte sie sich, dass er auf sie zu kommen würde, denn sie hatte nicht vor den ersten Schritt zu gehen. Als die Schule zu Ende war, war er nicht da und jetzt stand erst mal das Wochenende vor der Tür. Yuney verbrachte das komplette Wochenende in ihrem Zimmer. Nicht mal in den Garten ging sie. Moreen hatte gemerkt dass etwas nicht stimmt und sie darauf angesprochen, aber Yuney erzählte nichts. Als die neue Woche begann, hoffte sie darauf ihn morgens zu sehen, aber er war nicht da. In der Pause sah sie ihn zwar bei seinen Freunden stehen, aber sie traute sich nicht hin zu gehen und als er zu ihr hinüber sah, schaute sie schnell weg. Er sollte nicht bemerken, dass sie ihn ansah. Seine Freunde ließen ihn allein, daraufhin ging er auf Yuney zu "Können wir vielleicht mal reden?" "Worüber?" "Vielleicht darüber, dass du ein verdammt stures Mädchen bist!" "ICH?" Sie konnte kaum fassen was er da gesagt hatte. "Ja du!" "Du hast mich zuerst angefaucht!" Er verdrehte die Augen "Ist dir eigentlich klar, dass mein bei dir nur auf Ablehnung stößt?" Er ließ sie geschockt stehen. Wieder machte er sich Gedanken über das was er gesagt hatte. Hatte er womöglich recht? Sie war abweisend gegenüber den Anderen, weil die es auch zu ihr waren und das war ihr nach all der Zeit auch egal, aber zu ihm? War sie wirklich ablehnend ihm gegenüber? Sie verließ die Schule, es war ihr egal, dass es ärger geben könnte. Sie ging auch nicht zurück ins Heim. Stattdessen lief sie einfach nur durch die Gegend, bis sie sich plötzlich vor dem Park hinter der Schule befand. Es war ein düsterer und verlassener Park. Man erzählte sich dass es dort Spuken würde. Aber Yuney glaubte nicht an Geister und so öffnete sie das quietschende Tor und ging hinein. Sie musste sich selbst eingestehen, dass es hier sehr düster war, aber das schreckte sie nicht ab, sie ging weiter bis sie zu einer Parkbank kam, dort ließ sie sich nieder und versank in ihren Gedanken. Viele Stunden vergingen, bis sie plötzlich das Knacken eines Astes wahrnahm. Sie zuckte zusammen, hörte Schritte und wusste, dass Jemand direkt auf dem Weg hierher war. Sie bewegte sich nicht, sondern wartete darauf bis sich der Fremde zeigte und zu ihrem erstaunen war es gar kein Fremder, es war Tyler. Aber was machte er hier? Er war anscheinend genauso überrascht wie sie "Was machst du hier?" fragten beide gleichzeitig. Er lächelte und erklärte ihr, dass er schon seit sehr langer Zeit häufig hierher kam zum nachdenken, sie nickte nur und sagte ihm, dass sie heute das erste Mal hier war. Dann setzte er sich neben sie, musterte sie einen Moment lang, als würde er in ihr jemand anderes sehen. Sie sah ihn an, zärtlich und liebevoll sah er aus. "Es tut mir leid" Sie wandte die Blicke von ihm ab und sah unter sich, er sollte sie jetzt nicht sehen. Tyler sagte nichts er nahm sie stattdessen in seine Arme. Er wirke nicht mehr so sicher wie bisher, aber sie genoss es in seinen Armen. Er brachte sie später nach Hause und bei dieser einen Abschiedsumarmung spürte sie ganz klar und deutlich, dass da mehr war als bloße Freundschaft.Abschnitt 8 - Der nächste Schritt
Auch wenn Yuney sich nun sicher über ihre Gefühle für ihn war, so war sie nicht bereit ihm diese zu offenbaren. Sie war sich einfach nicht sicher was er fühlte, sie konnte nicht glauben, dass er für sie vielleicht das Selbe fühlen konnte. Die beiden trafen sich nun zwar öfters, gingen abgesehen vom lernen auch mal zusammen in ein Cafe oder ins Kino, aber sie hatte einfach angst, dass es für ihn nur Freundschaft war. So vergingen Wochen, bis eines Tages ein anderer Junge auf sie zu kam, er wollte mit ihr ausgehen und als sie mitbekommen hatte wie Tyler ihn ansah, ließ sie sich darauf ein. Sie hatte kein Spaß mit dem Jungen, wollte nur die Reaktion von Tyler testen. Sie wusste dass das falsch war, aber es gefiel ihr, dass er anscheinend eifersüchtig war. Also traf sie sich auch ein zweites Mal mit diesem Jungen, nur diesmal wollte der Junge, dass sie noch mit zu ihm ging, was sie aber ablehnte. Der Junge wurde aggressiv und wollte sie mit Gewalt dazu bringen ihn zu begleiten. In dem Moment kam Tyler aus einem Eck und vertrieb den Jungen gewaltsam. "Du warst die ganze Zeit da?" Er nickte etwas beschämt und sie fiel ihm einfach in die Arme. "Danke" flüsterte sie in sein Ohr. Als er sie an diesem Abend nach Hause brachte, griff er nach ihrer Hand und als er sich dann vor dem Heim von ihr verabschieden wollte, küsste sie ihn einfach. "Bis morgen mein Retter." mit diesen Worten löste sie sich von ihm, gab ihm keine Zeit etwas zu antworten, sondern verschwand direkt hinter der Tür. Die beiden waren ab diesem Zeitpunkt unzertrennlich und so verging ein das Jahr. Kurz nach Yuneys 16. Geburtstag erzählte Tyler ihr, dass er in einigen Wochen in seine erste eigene Wohnung ziehen würde und er sie gerne mitnehmen wollte. Yuney war total glücklich darüber, gemeinsam sprachen beide mit Moreen. Da dieser viel an Yuney lag stimmte sie zu. Sie war sich sicher, dass dies das beste für das Mädchen war. Allerdings würde regelmäßig ein Betreuer bei den beiden vorbeischauen um zu überprüfen, dass alles in Ordnung war. Aber daran störten sich die zwei nicht. Gemeinsam suchten sie die Farben und Möbel für die einzelnen Räume aus und gestalteten die Wohnung so wie es ihnen gefiel.Abschnitt 9 - Die unglaubwürdige Wahrheit
So verging die erste Hälfte des Jahres. Yuney bemerkte, dass Tyler komisch geworden war. Er dachte viel mehr nach als sonst, also sprach sie ihn darauf an. "Es liegt nicht an dir, ich habe nur so ein ungutes Gefühl, was die Zukunft betrifft" "Wieso das?" Er machte ein ernstes Gesicht als er begann zu erzählen "Diese Welt wird sich schon sehr bald verändern, die Dunkelheit wird sich hier breit machen und wir gehören zu denen die das verhindern müssen!" Yuney lachte "Wo hast du den Schwachsinn denn her?" Aber er blieb ernst "Das ist kein Schwachsinn, das ist mein ernst, diese Welt wird von Dämonen angegriffen und zerstört werden, wenn wir nichts unternehmen!" Sie schüttelte den Kopf "Und ich dachte immer du seist erwachsener als ich" Er schlug mit der Hand auf dein Tisch "Das ist die Wahrheit Yuney!" "Aha und woher nimmst du die?" "Vor drei Jahren lernte ich ein Mädchen kennen, sie war nicht von dieser Welt, sie hat mir alles erzählt, dass ich..." "Moment mal! Sie war nicht von dieser Welt? Willst du mich verarschen?!" Er schüttelte den Kopf "Hör doch wenigstens mal zu, verdammt nochmal!" "Schön..." Sie lehnte sich zurück "Erzähl mir dein Märchen" Er seufzte "Es wäre wirklich wichtig wenn du die Sache hier ernster nehmen würdest. Das Mädchen damals hat mir von den vier Kriegerinnen und ihren Wächtern erzählt. Sie meinte dass ich der Wächter der Engelskriegerin sei und sie finden und beschützen soll. Außerdem soll ich auch nach den anderen Wächtern und Kriegerinnen Ausschau halten, sobald die Dämonen hier ankommen, müssen wir gemeinsam gegen diese Kämpfen!" Sie rückte ein Stück nach vorne "Fertig?" "Wieso kannst du mir nicht einfach glauben?" "Weil es verrückt ist Tyler! Und ich geb dir einen guten Rat, lass sonst niemand davon wissen, sonst weisen die dich womöglich noch ein!" Mit diesen Worten verließ sie die Wohnung. Tyler hatte das Thema nicht mehr angesprochen und so verging ein weiteres halbes Jahr in welchem Yuney 17 wurde. Alles schien ganz normal bis zu dem Tag an dem es plötzlich unerklärlich Dunkel war.>>> Weiter <<<