Spezial Episode 012


Titel: Merry Christmas
Autor: Luchia

Erstellt am: 23.12.2015


Merry Christmas! Die Weihnachtszeit war gekommen und noch war alles genau so wie es immer war und auch sein sollte. Die Bewohner des Himmels, die vielleicht schon ahnten was im darauf folgendem Jahr auf die Menschheit zukommen würde, feierten trotz allem ein mehr oder weniger schönes Weihnachtsfest. Und auf der Erde? Da herrschte Frieden. Während die meisten Leute voller Vorfreude auf die besinnlichsten Tage des Jahres zugingen, gab es darunter natürlich auch ein paar Ausnahmen. Nicht jeder freute sich auf diese Zeit, ja manche fürchteten sie sogar oder konnten sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mit ihr anfreunden. Die auserwählten Kriegerinnen und die Wächter, welche zum größten Teil noch nichts von ihrem wahren Ich wussten, feierten also auf ihre eigene Art und Weise.

Yuney & Tyler - Riesen Weihnachtsstimmung von Luchia

Die Weihnachtszeit hatte gerade erst begonnen, eine Zeit auf die sich Yuney ganz besonders freute. Früher im Heim, hatte sie Weihnachten nie so richtig feiern können. Nicht das es kein Weihnachtsfest gab, natürlich wurde auch dort gefeiert, aber da sich Yuney mit niemandem so wirklich verstand, verbrachte sie die meiste Zeit allein in ihrem Zimmer. Trotzdem war diese Zeit für sie immer die schönste gewesen. Sie hatte immer davon geträumt, ihre eigene Weihnachtsfeier zu geben und ihr Wunsch sollte sich in diesem Jahr erfüllen. So war sie also voller Weihnachtsstimmung. Sie wollte das perfekte Weihnachten und das sie andere mit ihrer aufdringlichen Art nerven könnte bemerkte sie dabei nicht. Angefangen hatte alles schon Mitte November, als Yuney vom Einkaufen zurück kam und jede Menge Tüten dabei hatte "War heute wieder Shopping Tag?" lachte Tyler, als sie die Tüten zu Hause abstellte. "Nein, das sind die ersten Weihnachtsdekorationen!" während Yuney übers ganze Gesicht strahlte, dachte Tyler nur daran, dass wenn das die "ersten" Dekorationen sind, was dann wohl noch alles auf ihn zu kommen würde. Yuney schmückte die ganze Wohnung, an jedes Fenster brachte sie bunte Lichterketten an, Fensterbilder, dekorierte die Rahmen mit Tannenzweigen, hängte Mistelzweige auf, packte die Weihnachtssocken aus, hörte Weihnachtslieder und backte dazu leckere Kekse. Tyler kam sich schon vor wie in einer Weihnachtsbäckerei, aber er sagte nichts. Denn er wusste, sobald man irgend etwas gegen ihre Weihnachtssachen sagte, wurde sie schnell zum kleinen Monster. Das hatte er selbst erlebt, als er vor zwei Wochen mit einem kleinen Adventskranz nach Hause kam, auf dem kleine weiße Kerzen standen. Yuney war ausgerastet. Hatte ihn gefragt was mit ihm los sei, wie er auf die Idee kam weiße, anstelle von roten Kerzen zu kaufen. Wieso er glaubte, dass so kleine Kerzen ihnen bis Weihnachten ausreichen würden, sie wollte ja schließlich öfter als viermal die Kerzen anzünden und dann nicht nur 10 Minuten brennen lassen. Der Adventskranz musste ausgetauscht werden. Als er Kugeln für den Weihnachtsbaum gekauft hatte, das selbe. Er hatte nur goldene gekauft. Aber Yuney wollte einen ganz bunten Baum. Also musste er nochmal los neue kaufen. Als sie dann den Baum kaufen wollten, entschied sie sich natürlich für den Größten und ließ Tyler dann stehen. Er konnte das Riesen Teil dann allein nach Hause bringen. Er hatte keine Lust mehr. Zunächst hatte er sich auf die Weihnachtszeit gefreut. Er mochte es ruhig und gemütlich. Aber Yuney hatte ganz andere Pläne. Sie hatte überall Einladungskarten verteilt, für eine große Party bei ihnen zu Hause am Heiligen Abend. Tyler war verzweifelt und es war aussichtslos jetzt noch etwas zu ändern. Dann war es endlich soweit "Oh ich bin so aufgeregt" fröhlich hüpfte sie durch die Wohnung, während sie auf die Gäste wartete. Tyler hätte heulen können, das war alles andere, als das was er sich unter einem perfekten Weihnachten vorstellte. Er hatte sogar überlegt weg zu gehen, aber das konnte und wollte er ihr nicht antun. Als dann alle Leute da waren, war Yuney gar nicht mehr so glücklich wie kurze Zeit davor. Sie war damit beschäftigt allen hinter her zu gehen , aufzuräumen was sie fallen ließen, ihre Möbel und Wertsachen zu verteidigen. Es war nicht die tolle Weihnachtsparty von der sie geträumt hatte, keiner hörte auf sie. Es wurde viel Alkohol getrunken, es war wie eine ganz normale Party unter Jugendlichen und hatte nichts weihnachtliches mehr. Als es dann noch jemand schaffte eine Servierte in die Kerze des Adventskranzes zu hängen und dadurch der ganze Kranz in Flammen stand, die Feuermelder angingen und alle Gäste panisch die Wohnung verließen, war es ganz vorbei. Yuney brach in Tränen aus, während Tyler das Feuer löschte. Es tat ihm zwar leid, dass es nicht das Weihnachten war auf das sie sich freute, aber insgeheim freute er sich auch darüber das dem Spuk ein Ende gesetzt wurde. Er ging zum Weihnachtsbaum und holte darunter ein kleines schön verpacktes Geschenk hervor, welches er ihr brachte. "Was ist das?" schluchzte sie. "Na was wird das wohl sein?" Er lächelte sie an "Ein Geschenk für die bezauberndste Freundin, die man haben kann" Sie umarmte ihn und öffnete dann das Päckchen. Es war eine wunderschöne Kette an der ein kleiner Anhänger in Form eines Engels befestigt war. "Weil du mein kleiner Engel bist" Er nahm ihr die Kette aus der Hand und legte sie ihr sanft um. Sie küsste ihn "Es tut mir leid" Er schüttelte den Kopf und küsste sie anschließend. Den Rest des Abends verbrachten die beiden gemeinsam und am Ende war es für Yuney doch noch das perfekte Weihnachten.

Eliana & Zane - Elianas Weihnachtswunsch von Luchia

Eliana war dieses Jahr überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung. Ihr Vater wollte sie dazu zwingen ihn am Heiligen Abend zu einem Essen mit den Leuten aus seiner Firma zu begleiten. Eliana fielen tausend Möglichkeiten ein den Heiligen Abend besser zu verbringen als so. Früher hatte sie sich nie für die Firma ihres Vaters oder seine Kollegen interessiert, er tat das schließlich auch nicht für ihr Leben. Aber dann baute ihr irgend einen Mist durch den sie nun gezwungen waren umzuziehen. Als er Eliana vor einigen Wochen nur ganz knapp davon erzählte, schenkte sie ihrem Freund Zane, der davon nichts wusste, voller Trauer ihre Unschuld. Sie hatte sich danach erst mal ein paar Tage zurück gezogen. Aber sie konnte es ihm oder ihren Freundinnen nicht sagen. Sie hatte in den vergangenen Wochen viel Zeit mit nachdenken verbracht. Während ihre intime Zweisamkeit sie und Zane näher den je zusammen brachte, hatte sie mit ihren Freundinnen eher weniger Kontakt gehabt. Sie hatte immer ein schönes Leben genossen, es hatte ihr an nichts gefehlt. Sie hatte viel Geld gehabt und stand stets im Mittelpunkt ihrer Freunde. Zum ersten Mal dachte sie darüber nach, ob das das richtige Leben für sie gewesen wäre. Sie dachte sehr oft an ihre Mutter, welche sie nie kennen lernen konnte. Sie hätte bestimmt nicht dieses Leben für sie gewollt. Eliana merkte jetzt erst was sie aus ihrem Leben gemacht hatte. Sie hatte sich mit dem Geld ihres Vaters in die Freundeskreise gekauft, durch ihre stets aktuelle Mode, gehörte sie zu den beliebtesten Schülerinnen. Aber was wäre, wenn alle erfahren würden, dass sie in Zukunft arm sein würde? So arm, dass sie sogar weg ziehen muss. Sie fragte sich ob es jemanden Interessieren würde, wenn sie dann weg war. Was die anderen sagen würden, wenn sie von ihrem Schicksal erfahren würden. Sie hatte sich kaum bei ihren Freundinnen gemeldet und ihr ist erstmals aufgefallen, dass diese das ebenfalls nicht taten. Sie war immer die Erste gewesen die sich täglich bei den anderen meldete. War sie ihnen egal? Interessierten die sich nur für ihr Geld? Ihr schwirrten so viele Fragen im Kopf herum. Und es war Heilig Abend. Sie wollte Zane sehen, sie wollte ihm alles erzählen. Sie musste es schaffen ihren Vater davon zu überzeugen, nicht mit zu dem Essen seiner Firma zu gehen. Was sollte sie dort auch tun. Sie kannte die Leute nicht oder nur vom sehen und ihr Vater würde da im nächsten Jahr sowieso nicht mehr dazu gehören. Sie schlief ein.
"Eliana?...Eliana!?" Die Stimme wurde lauter und ihr Vater riss genervt die Zimmertür auf. In dem Moment wurde Eliana wach und sah ihren Vater fragend an. "Was schläfst du hier rum, wir müssen gleich los!" Da kam ihr die perfekte Idee. Sie rieb sich den Bauch "Oh mir ist so schlecht" Dann rannte sie schnell ins Bad, tat so als würde sie sich übergeben und ging anschließend zu ihrem Vater der noch immer in ihrem Zimmer stand zurück. "Ist das dein Ernst? Hast du irgendwas falsches gegessen? Warst du wieder Krankenbesuche bei irgend welchen Freunden machen? Du wusstest doch wie wichtig das Essen heute ist!" Sie fand ihn ätzend. Wie konnte man nur an so was denken, wenn das eigene Kind krank ist, hätte sie eine Mutter, hätte die sich bestimmt liebevoll um sie gekümmert, wenn sie denn wirklich Krank gewesen wäre. Sie hätte Eliana bestimmt nicht gezwungen auf so ein blödes Essen mit zu gehen. Ihr Vater verließ genervt das Zimmer. Eliana nahm ihr Handy in die Hand und schrieb Zane eine Nachricht "Kannst du in einer Stunde hier sein?" Der wiederum antwortete direkt mit einem "Ja" Eliana dachte weiter nach, da fiel ihr ein dass sie was seltsames geträumt hatte. Sie hatte einen blonden Jungen gesehen, der sah eigentlich sogar ganz gut aus, er wollte ihr etwas sagen, aber sie konnte sich daran nicht mehr erinnern. Sie wusste nur noch das es was seltsam unnatürliches gewesen war. Zunächst versuchte sie sich zwanghaft daran zu erinnern, gab es dann aber schnell wieder auf. Sie trug einen Jogginganzug und dachte nun daran sich wegen Zane´s Besuch umziehen. Aber dann dachte sie dass sie es lassen würde. Sie musste nicht immer das Mode Püppchen sein, um den anderen zu gefallen. Er sollte sie so sehen wie sie wirklich ist und sie so lieben wie sie war und nicht so wie sie sich durch die anderen hat werden lassen. Es klingelte und erst jetzt bemerkte sie wie schnell die Zeit verging. Sie ging hinunter und öffnete langsam die Tür. Sie begrüßten sich mit einem Kuss und gingen dann zusammen nach oben. "Ich muss mit dir reden" begann sie. "Immer wenn Frauen das sagen, wollen sie Schluss machen." Sie schüttelte den Kopf "Nein, das ist es nicht" Sie senkte ihren Kopf. "Wir werden im nächsten Jahr umziehen..." Nur sehr leise kamen die verletzenden Worte heraus. "Was? Aber wieso?" "Mein Vater hat irgendeinen Mist mit der Firma gebaut, ich weiß auch nicht, er sagte nur, dass wir uns in Zukunft das Haus nicht mehr leisten können und deswegen umziehen würden." Er sah sie schockiert an. "Ich weiß nicht wo wir hin ziehen, wie weit es weg sein wird..." weinend wurde sie lauter "Ich werde nicht mehr ständig neue Kleider tragen und ich werde mir nicht mehr die tollen Sachen leisten können! Wenn du mich so nicht mehr willst, dann geh am besten gleich!!!" Geschockt sah er sie an, dann nahm er sie an den Oberarmen und schüttelte sie kurz "Wie kommst du darauf, dass ich dich wegen so was verlassen würde? Dachtest du ich liebe dich nur deines Geldes wegen?!" Sie senkte ihre Blicke "Du wärst also bereit eine Fernbeziehung zu führen?" Er nickte. "Ich liebe dich Eliana, egal wo du lebst oder was du trägst" "Ich liebe dich auch!" Die Nacht verbrachten sie zusammen und am nächsten morgen schlich sich Zane leise hinaus, sodass der Vater nichts mitbekam. Er war einen Umschlag in den Briefkasten, welcher Elianas Vater fand und ihr am Mittag brachte. In dem Umschlag war ein Brief in welchem er versprach sie für immer zu lieben. Zudem befand sich darin eine Kette mit einem Halben Herz Anhänger, in dem Brief stand, dass er die andere Hälfte trug. Und solange jeder seine Hälfte hatte, sie beide für immer zueinander gehören würden. Eliana war zu tränen gerührt. Sie zog die Kette direkt an, dann sah sie in den Himmel, mein einziger Weihnachtswunsch ist, das alles gut wird. Ich wünsche mir eine ewige Liebe mit Zane und dass es nächstes Jahr nicht so schlimm wird. Sie nahm ihr Handy und wählte Zane´s Nummer.

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