Episode 011
Titel: Reise in die Vergangenheit Teil 2
Autor: LuchiaErstellt am: 09.08.2015
D as Mädchen nickte ernst. Dann hielt sie die Hände von sich weg, unter glänzendem Licht erschien ein Schwert.
"Ist das das gleiche Schwert?" Neugierig schielte Lunita auf das Schwert in Johns Händen und sah darin kein Zweifel mehr. Er deutete Stumm auf die beiden Personen der Vergangenheit und forderte sie so auf, weiter hin zusehen und das tat sie dann auch.
Das Mädchen schlug das Schwert mit voller Wucht in den Boden, welches darauf hin alles um sie herum zu Eis erstarren lies. Neben ihr drangen mehrere Eisspitzen aus dem Boden, die nicht zögern würden, Denjenigen, der es wagen würde ihnen zu nahe zu kommen, erbarmungslos aufzuspießen. Das Mädchen hielt nun das Schwert in die Lüfte und machte eine Umdrehung, wie in einem schönen Tanz, als sie die Drehung beendete, sengte sie die Hände mit dem Schwert nach unten und verneigte sich vor ihnen.
Da sah sie es. Wieder erschrak Lunita, blass wendete sie sich John zu "Sie... sieht ja genauso aus wie ich?" Einen Moment lang schwieg sie, dann aber fragte sie auch noch nach dem was Sie da machen würde. John legte die Hand auf ihre Schulter. "Das liegt daran, dass du nach ihr benannt wurdest, sie heißt ebenfalls Lunita Canvine!" Lunita schüttelte den Kopf, das wollte sie nicht wahrhaben. "Und was tut sie da?" John lies wie aus dem nichts ein Glas und eine dazugehörige Falsche Wein erscheinen, während er sich einschenkte und den ersten Schluck genüsslich zu sich nahm, erzählte er weiter. "Jeder Spirithunter wurde dazu auserwählt, ein ganz bestimmtes Element zu beherrschen. Deine Ur Ur Ur Großmutter beherrschte das Eis. Mit bloßer Willenskraft lies sie die eisigen Kräfte frei und attackierte somit ihre Feinde - Die bösartigen Spirits. Um sie dann anschließend auf ewig zu verbannen!" "Halt!" Lunita war nun mehr als verwirrt "Sagten sie nicht, meine Aufgabe sei es den Menschen die sterben, die Seele zu nehmen und die Geister und Seelen die noch auf der Erde verweilen ins Jenseits zu befördern?" Sie drehte ihn heftig zu sich und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen. "Was meinen sie mit bekämpfen?!" "Nun das Gleichgewicht der Erde besteht darin, dass es gutes sowie auch böses gibt. Genauso ist es eben auch mit den Spirits. Gute Spirits sind meistens nur noch deshalb auf der Erde, weil man sie gewaltsam aus ihrem Leben gerissen hat. Oft finden die Seelen deren Menschen, die ermordet wurden, keinen Frieden. Es gibt aber auch Spirits die den Weg des Friedens finden würden, sich allerdings weigern, weil es allerhand unerledigte Dinge, vor ihrem Tod gab. Das kann ein Abschied zu dem ehemaligen Lebenspartner sein, aber auch das Kennenlernen eines Neugeborenen, manchmal auch ganz belanglose Dinge." Er nahm einen großen Schluck von seinem Wein. "Diese Art der Spirits sollst du ins Jenseits oder wenn`s dir lieber ist, in den Himmel befördern." Das war alles ein bisschen viel aufeinmal, dennoch lies sie es sich nehmen, auch noch nach der Bösartigen Variante zu fragen. "Und was hat es dann mit den bösen Spirits auf sich?" "Böse Spirits sind die Seelen der Menschen die schon vor ihrem Tod bösartig waren. Das können einfache Unruhestifter gewesen sein, aber auch Mörder, Vergewaltiger oder ähnliches. Manchmal werden auch Menschen die einen Suizid begangen haben, zu bösartigen Spirits. Sie verweilen oft noch auf der Erde, weil sie sich mit dem Tod nicht abfinden können. Weil sie Angst und Schrecken verbreiten wollen oder die Macht der Dunkelheit gemeinsam entfesseln wollen." Sie war sichtlich verwirrt "Wie meinen Sie das Die Macht der Dunkelheit gemeinsam entfesseln? " John nahm den letzten Schluck aus seinem Glas und lies es anschließend verschwinden. Sein Gesichtsausdruck wurde ernster. "Wenn sich eine große Anzahl von bösartigen Spirits versammelt, können sie große Dunkle Kräfte heraufbeschwören und somit einen gigantischen Schaden anrichten. Sie besitzen dann sogar die Fähigkeit, normalen Menschen zu schaden! Deshalb ist es auch so wichtig, dass alle Spirits, ob gut oder böse, von der Erde verbannt werden.!" Lunita wurde ganz plötzlich schwindelig, sie hielt sich einen Moment lang an John fest, als es wieder ging musste sie husten. "Geht`s wieder?" Fragte er besorgt, dann nickte sie schnell, drehte sich von ihm weg, um ihr errötetes Gesicht vor ihm zu verbergen. "Wie steht denn meine... nun ja Ur Ur Ur Großmutter da in Kampfposition?" Er drehte sich ebenfalls wieder zu dem Geschehenen der Vergangenheit. "Vermutlich hast du mehr mit ihr gemeinsam als du glaubst, Lunita!" "Wie meinen sie das?" "Nun ja es ist die Aufgabe eines Spirithunters, sich seiner Mission zu stellen, sie müssen die bösartigen Spirits bekämpfen und in die Hölle verbannen! Deine Großmutter hatte sich damals geweigert, sie wollte ihrem Ausbilder keinen Glauben schenken und hat sich ihrem Schicksal entzogen, indem sie davon lief. Es gab keinen der ihren Platz hätte einnehmen können und so geschah das Unvermeidliche. Es hatte sich eine große Anzahl von bösartigen Spirits versammelt, sie hatten bereits die Kräfte der Dunkelheit beschworen und waren für einen Krieg gegen die Jäger ausgerückt!" Er drehte Lunita von den grauenvollen Bildern weg und hielt sie fest "Es ist besser, wenn wir jetzt wieder in die Gegenwart zurückkehren!" Lunita befreite sich aus seinem Griff und sah zurück
Das Mädchen stand in ihrer Kampfposition, sie sah so elegant aus wie eh und je, aber das sollte nur ihre Angst auf das was kommen würde verbergen. Sie hatte einen Schauer herbeigerufen, welcher keinen Regen mit sich brachte. Es waren große, Spitze Eiszapfen, die sie vom Himmel schleudern lies. Um sich selbst und dem jungen Mann, viel nichts herab. Sie standen beide da, von einem eisigen Nebel umgeben. Die Anspannung in beiden Gesichtern war deutlich zu sehen.
"John was geschah an diesem Tag?" In Johns Gesicht war deutlich eine Trauer zu sehen, die er so gekonnt hinunter spielte "Das spielt heute keine Rolle mehr, lass uns gehen!" Er versuchte nach ihrer Hand zu greifen, aber sie schlug sie ihm Weg. "Ich gehe nirgendwo hin, bevor ich nicht weiß was da geschah!" Er zog sie mit zarter Gewalt an sich. "Es ist egal!" Er schien von einer mächtigen Trauer und Wut beherrscht, sie hielt es für klug, nichts mehr zu sagen. Zumindest für den heutigen Tag. Sie musste ohnehin erst einmal alles verdauen. Verdauen? Wann hatte sie eigentlich das letzte mal etwas gegessen? Sie erinnerte sich an den Abend zuvor, als sie nach wenigen Gabeln Spagetti den Teller zur Seite geschoben hatte, danach gab es nichts mehr. Ihr wurde bei diesem Gedanken schlecht und sie bemerkte erst jetzt, wie schwach ihr Körper war. Sie nickte ihm zu, lächelte vorgetäuscht und lies ihn, sie mit sich ziehen. Bevor er den Zauber lösen konnte, erhaschte die noch einen verängstigenden Blick.
Die Umgebung war durch schwarzen Rauch gedrängt, aus allen Richtungen stürzten sich Schwarze Gestalten auf das Mädchen, der junge Mann versuchte sie durch kleine hervorgerufene Licht Zauber beiseite zu schubsen - Erfolglos! Je näher die Gestalten kamen, desto mehr entpuppten sie sich als die Gestalt des Sensenmannes. Es waren unzählig viele. Das Mädchen hielt vergebens stand, dann verlor sie den Zauber und der eisige Nebel, der beide umgab, löste sich auf.