Episode 021


Titel: Sieg aus Rache
Autor: Luchia

Erstellt am: 04.03.2016

 

L unita gab sich alle Mühe, da kam John auf sie zu, legte seine Arme um sie und sprach beruhigend auf sie ein. "Ich weiß du schaffst es Kleines, die Kraft ist in dir und wartet nur darauf, dass du sie frei gibst. Du kannst das Böse besiegen! Nur du kannst unzählige Menschen retten, du musst nur an dich glauben!" Auf einmal fing der Ovale Anhänger an zu Leuchten, wieder schwebte er einen kurzen Augenblick lang von ihrem Körper entfernt in der Luft. Eine Menge glitzernder Sternchen flogen heraus und setzten sich zu ihrem Schwert zusammen. Der Anhänger viel zurück auf ihre Brust und sie griff instinktiv nach dem Schwert. "Danke John!" Er schüttelte den Kopf und im gleichen Moment erstarrte sie wieder. Einer der Spirits streckte seine kalte, durchsichtige Hand durch die Wand und der nächste den Kopf. "John, W...was muss ich tun?" Er hielt sie noch immer fest, seine freie Hand legte er auf ihre, welche den Griff des Schwertes fest umschlang. In seiner anderen Hand lies er das Glas verschwinden, streckte sie aus und Lunita sah dabei zu, wie der goldene Stab, den er kurz davor herbeigerufen hatte, einfach in seine Hand flog. "Setze nun die Kräfte des Feuers frei, so wie du es auch mit dem Schwert gemacht hast, dann schlag auf die Spirits ein!" Sie versuchte sich zu Konzentrieren, aber sie fühlte nichts als ihre Angst. "Es funktioniert nicht...John..." Mittlerweile war einer dieser Spirits komplett im Zimmer und mehrere andere waren dabei einzudringen. Ihre Gesichter waren Gefühllos die Augen leer. Das Fenster gefror unter der eisigen Kälte die sie ausstrahlten. Lunita wich instinktiv zurück, John lies sie dabei nicht los. "John, helfen sie mir, ich will, dass es aufhört!" Noch bevor er antworten konnte, brach sie in seinen Armen weinend zusammen. Sie fühlte sich so hilflos, wusste nicht wie sie diese Kräfte von denen John sprach, freisetzten sollte. Von dem Gedanke daran, ob sie diese Kräfte überhaupt besaß ganz zu schweigen. Ihr Leben war immer so normal und bedeutungslos gewesen. Und nun hatte sich alles vom einen auf den nächsten Tag geändert. Sie wollte es nicht wahrhaben, konnte es nicht. Nie hatte sie an das Übernatürliche geglaubt und schon gar nicht an Geister. Alles soll auf einmal real sein, ausgerechnet sie, soll die Auserwählte sein, welche das Schicksal aller Menschen ändern soll. Und ihre Mutter die sich nie für sie interessierte, soll genau das Gleiche getan haben? Sie stand da, in einer kleinen Hütte auf dem Friedhof, einer Hütte die es zuvor nie gab, in den Armen von John Wisker, ein junger Mann, welcher ihr einfach mal so weismachen wollte sie sei ein Spirithunter. Ein Begriff mit dem sie noch vor kurzem nichts anfangen konnte. Und ihr Vater soll am leben sein und auch über all das Informiert sein, sie schüttelte den Kopf. "Ich will das nicht John..." schluchzend vergrub sie ihr Gesicht in seinem T-Shirt. Sanft stieß er sie von sich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn, um sie anschließend zu zwingen sich umzudrehen. Lunita trat ein Schritt zurück. Der Raum war mittlerweile voll mit diesen Spirits, egal ob Kinder oder Erwachsene, sie waren alle gleich furchteinflößend und sie kamen direkt auf die beiden zu. "Kleines weine nicht mehr, es wird alles gut!" John war so verständnisvoll, das hatte sie gar nicht verdient. "Dir wird nichts geschehen, du musst nur anfangen zu kämpfen!" Er wusch ihr die Tränen aus dem Gesicht und drehte sich dann zu den vielen Spirits. Er lies den Tisch und die dazugehörigen Stühle verschwinden, um so mehr Platz zu haben. Ihr Herz raste wie wild und sie konnte kaum glauben, was sie nun zu sehen bekam. John stand schützend vor ihr, umgriff mit beiden Händen seinen goldenen Stab und hielt diesen vor die beiden. Seine Hände fingen zusammen mit dem Stab an hell zu leuchten, dann Sprach er etwas in einer ihr völlig unbekannten Sprache. Sie wusste nicht mal ob das überhaupt eine normale Sprache war. Kurz darauf wurde das Leuchten immer stärker, er sprach lauter und je lauter er Sprach, desto heller wurde auch das Licht. Dann drehte er sich zu ihr um "Egal was jetzt geschieht, Kleines sei tapfer und kämpfe weiter!" Was hatte das nur zu bedeuten? Diese Worte. Sollten sie etwas noch viel schlimmeres ankündigen? "Vertrau auf dich und erwecke so die Kräfte des Feuers, die immer schon in dir waren!" Mit einem heftigen Ruck schlug er den Stab auf die Spirits, welche einen Moment lang zurück schreckten. Sie wurden halbiert, verwandelten sich in eine Art verschwommenes Bild aus Nebel oder Rauch, um schließend wieder ihre Gestalt anzunehmen. Mehrere Male schlug John ein, doch das Ergebnis war immer das Selbe. Schließlich erlosch sein Licht. Ihr einziges Ziel war nun ganz offensichtlich John. Er gab Lunita einen heftigen Stoß, sodass sie hinter sich zu Boden fiel. Verwirrt sah sie zu ihm auf, das Schwert neben ihr. Die Spirits begannen zu Schweben und flogen dann, schneller als Lunita es hatte wahrnehmen können, auf John zu und direkt durch seinen Körper hindurch. Er schrie laut auf, während die Spirits nacheinander durch ihn hindurch flogen, immer wieder. "John!!!" Sie schrie seinen Namen, griff nach dem Schwert und brachte sich in Kampfposition. Sie schlug mit voller Wucht zu. Aber ihr Schlag lies ihren durchsichtigen Körper genauso zu Rauch werden, wie es zuvor bei John schon der Fall gewesen war. Trotzdem versuchte sie es immer wieder, wollte sie von John fernhalten - Vergebens. Lunita war verzweifelt, hatte große angst und wusste nicht, wie sie ihm helfen konnte. Dann viel John zu Boden, er schrie nicht mehr. Im Raum wurde es ganz still. "Nein!" Lunita durchbrach mit ihrem Schrei die Stille, aber es sollte schon zu spät sein. Sie lies sich zu ihm auf den Boden fallen, schüttelte ihn, flüsterte weinend immer wieder seinen Namen, aber er rührte sich nicht. "Was habt ihr nur getan!" Lunita stand auf und wusch sich die Tränen weg. "Dafür werdet ihr alle bezahlen!" Sie rannte voller Zorn auf die Spirits zu, wie aus dem Nichts wurde es wieder richtig heiß in dem kleinen Raum. Zu ihrer Verwunderung entfesselte sich das Feuer wie von selbst. Unter ihren Füßen stiegen mehrere Flammen hoch empor, umschlangen ihren zarten Körper, ohne sie oder den Raum dabei zu verbrennen. Die Flammen umgaben sie, wie ein Schutzschild und schlangen sich nun auch um ihr Schwert. Als würde ein anderer ihren Körper lenken, schlug sie gekonnt auf jeden einzelnen Spirit ein. All jene die durch das Schwert halbiert wurden, verwandelten sich einen kurzen Augenblick lang in Rauch, um anschließend zu kleine goldene Lichter zu werden. Es kam ihr alles so vertraut vor, als hätte sie nie etwas anderes getan. Je mehr Spirits sie mit ihrem vom Feuer umschlungenen Schwert traf, desto mehr goldene Lichter schwebten in dem kleinen Raum durch die Luft. Sie sahen fast aus wie kleine Glühwürmchen, unzählige auf einem Haufen. Als Lunita den letzten verbleibenden Spirit musterte, weinte sie aus tiefstem Herzen. In der Ecke des Raumes stand ein kleines durchsichtiges Mädchen, nicht älter als ihre Schwester Melanie. Wie grausam konnte jemand sein, so ein kleines Mädchen zu töten? Wurde sie überhaupt getötet? Ihre Gedanken verflogen, als sie ausholte, um auch diesen Spirit zu verbannen. Nachdem sie die Gestalt mit ihrem Schwert zerschlug, spürte sie, dass ihre Rache keine Genugtuung bekam. Sie riss die Tür auf, die vielen Wölkchen kamen direkt auf sie zugeschossen. Aber Lunita hatte keine Angst, sie schlug auf die Menge ein, aber nichts geschah. "W...was?" Sie trat ein Schritt zurück, während die bösartigen Spirits wie wild geworden durch die Lüfte schwirrten und dann auf sie zukamen. "Nein!!!" schrie sie mit aller Kraft. Wie aus dem Nichts schossen die Flammen aus dem Schwert, wurden zu einem heißen Tornado aus Feuer. Verblüfft sah Lunita zu, es geschah alles von alleine. Der mächtige Tornado saugte alle Spirits in sich auf, dann wurde er zu einem Ball aus Feuer. Es gab einen lauten Knall, der Feuerball explodierte und lies unzählige Funken zurück. Die Explosion hatte weder Lunita noch dem Friedhof etwas angetan. Nein! Sie hatte einzig und allein die Spirits mit sich genommen. Diese Spirits wurden zu ihrer Verwunderung nicht zu goldenen sondern zu schwarzen Lichtern. Sämtliche goldene Lichter kamen aus der Hütte geschossen, vermischten sich mit den Schwarzen. Dann erschien ein grelles Licht über ihnen, zog alle goldenen ein und erlosch zusammen mit ihnen weit über Lunita in der Luft. Vor ihr erschien auf dem Boden ein gewaltiges Schwarzes Loch, dieses zog die übrig gebliebenen Lichter ein und verschwand mit einem kleinen Knall im Boden. Himmel und Hölle, Lunita verstand. "Puh... geschafft!" Sie sackte zusammen, ihr Schwert löste sich auf und verschmolz wieder mit ihrem Anhänger. Sie erinnerte sich an John, stand ruckartig auf und eilte zu ihm hinein. Er lag immer noch regungslos auf dem Boden, Lunita lies sich neben ihm Fallen, zog seinen Kopf auf ihre Oberschenkel. "John...bitte wachen sie auf!" Sie weinte so heftig, dass sie erst nicht bemerkte, dass er sie ansah. Er legte seine Hand auf ihre Wange "John?" "Ich bin stolz auf dich Kleines, du hast es geschafft!" Nach diesen Worten, fiel seine Hand zu Boden und er schloss seine Augen. "John nein!" Sie schrie, weinte und zog ihn an sich. Rüttelte an ihm, aber er wachte nicht mehr auf.

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