Episode 023


Titel: Besuch im Krankenhaus
Autor: Luchia

Erstellt am: 21.03.2016

 

L unita öffnete ganz leise das Fenster, stellte das Schmink Stühlchen davor und kletterte raus aufs Dach von da aus sprang sie auf den dicken Ast des Baumes und kletterte daran herunter. Sie schlich sich um das Haus herum und rannte so schnell ihre Füße sie tragen konnte, die Straßen entlang Richtung Krankenhaus. Dort angekommen fragte sie nach einem jungen Mann namens John Wisker, der am Vorabend eingeliefert wurde. Nachdem sie die Zimmernummer hatte, ging sie zu dem kleinen Blumenladen der sich im Haus befand. Sie schaute sich um, nicht sicher ob sie überhaupt Blumen kaufen sollte. Dann sah sie einen kleinen Weihnachtsstern. Früher hatte ihre Mutter immer einen Gekauft, ihn auf den runden Tisch gestellt und ihren Mädchen gesagt, das bringt Glück. Lunita beschloss diesen zu kaufen, sie ging zum Fahrstuhl und fuhr nach oben. Als sie vor der Tür stand und gerade anklopfen wollte, kam ein Arzt heraus. "Oh, wer bist du denn?" "Äh... ich wollte zu John, wie geht es ihm?" "Tut mir leid ich kann dich nicht reinlassen und auch leider keine Informationen preisgeben!" Lunita ergriff die Initiative "Aber ich bin... seine Schwester, Lunita Wisker!" "Oh, dann geht das natürlich klar." Der Arzt seufzte "Leider haben wir keine guten Nachrichten... Es geht ihm sehr schlecht und wir wissen noch nicht was es ist. Er schläft seit er hier angekommen ist. Es ist eine Art Komazustand, aber er scheint offensichtlich zu Träumen, hin und wieder wendet er sich unter schmerzen. Es ist als sei er in einer anderen Welt gefangen. Aber wir können nichts finden, was zu so einem Zustand führen würde, ehrlich gesagt hatten wir so einen Fall noch nie! Wir tun natürlich alles in unserer Macht stehende um ihn wieder zu uns zurückzuholen!" Lunita schluckte unter diesen Worten schwer "Kann ich zu ihm?" "Natürlich!" Mit einem nicken bedankte sie sich bei dem Arzt und trat ein. Es war ein kleines Einzelzimmer. Wenigstens soviel Glück hatte er, dachte sie. Dann trat sie vorsichtig zum Bett und stellte den Weihnachtsstern auf dem Nachtisch ab. "John..." flüsterte sie, dann holte sie sich einen Stuhl und nahm neben dem Bett Platz. "Wenn ich nur wüsste wie ich ihnen helfen kann, ich wünschte ich könnte alles rückgängig machen!" Sie seufzte und sah ihm bei seinem friedlichen Schlaf zu. Plötzlich fing er an sich zu bewegen, träumte anscheinend etwas Schreckliches.

 

Deine Zeit ist vorüber!

 

Du wirst sterben!

 

Er sah niemanden, alles um ihn herum war weiß, es war Schnee, ein Feld aus endlosem Schnee. So oft hat er diesen Traum gehabt, aber es war dieses eine Mal alles so vertraut. Würde er jetzt tatsächlich sterben? Plötzlich war er in einem kleinen Raum, stand vor einem Spiegel, aber sah darin nichts. Sein Spiegelbild war verschwunden.

 

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort

Das Mädchen ging in ihrem Zimmer auf und Ab, sie hatte von dem was am Vorabend Geschah erfahren, sie wusste, dass der aktuelle Ausbilder des neuen Spirithunters im sterben lag. Sie hatte es genau gesehen, in einer ihren unzähligen Visionen. Ein Teil von ihr sagte ihr, dass es sie nichts anginge und das es ihr egal sein musste, aber ein anderer Teil - Der Teil ihres Herzens, sagte ihr, dass sie dass nicht zulassen durfte. Sie wusste, dass sie die Möglichkeit hatte, ihn durch das Opfer einer anderen Person zu retten. Sie wusste auch, dass es strengstens verboten war und dass diese andere Person nicht sterben durfte, zumindest noch nicht. Aber sie spürte wie egal ihr das war, denn es war die einzige Möglichkeit Ihn zu retten. Sie würde ihm, ihrem Lehrer und Ausbilder nichts von diesem Opfer erzählen, niemand würde je herausfinden, dass sie es war, welche die Andere dazu trieb. Das Mädchen band ihr langes Haar zusammen und legte sich hin um zu schlafen. So oft hatte sie ihre Gabe missbraucht und sie scheute sich auch nicht davor, es wieder zu tun. Mit diesem letzten Gedanken schlief sie ein.

 

John begann unruhiger zu schlafen, wendete sich unter Lunitas beruhigenden Worten und Berührungen, welche nicht zu ihm durchdrangen.

 

Der Raum wird kalt, er stand immer noch vor dem Spiegel. Durch diesen erkannte er die Gestalt des Mädchens das auf ihn zukam. Je näher sie kam, desto größer wurde auch ihr Spiegelbild. John drehte sich zu ihr um, da lächelte sie. Sie kam näher, strich ihm sanft über die Wangen "Ich werde dir helfen!" Es war das erste Mal, seit er von ihr Träumte, dass er einen ihrer Sätze verstand. Sie löste sich nach diesem einen Satz in Luft auf und lies ihn zurück in seinem nie endenden Traum.

 

John schien sich wieder beruhigt zu haben, er schlief nun zumindest wieder ganz ruhig. Lunita beugte sich über ihn und küsste ihn auf die Wange. "Ich muss jetzt leider gehen, bevor meine Mutter bemerkt, dass ich abgehauen bin, aber ich werde wieder kommen, John!" Insgeheim hoffte sie, dass er sie hören könnte und spürte, dass sie bei ihm war, aber das war in diesem Zustand wohl nicht möglich. Lunita nahm den ersten Bus, welcher vor dem Krankenhaus hielt. Ihre blicke starten stumm aus dem Fenster, da fuhren sie an der Gestalt des Mädchens vorbei, welches ihr sagte, dass sie gehen solle. Sie beugte sich vor, um weiter nach hinten sehen zu können, aber die Gestalt war verschwunden. Eine Station vor ihrer Straße stieg sie aus. Das letzte Stück ging sie gemütlich zu Fuß. Am Haus angekommen schlich sie sich genau so wieder rein, wie sie auch nach draußen gelangt war. Gott sei Dank! Ihre Mutter schien ihre Abwesenheit gar nicht bemerkt zu haben. Schnell zog sie den Mantel aus und räumte die Scherben weg. Dann nahm sie sich ihr Tagebuch, lies sich auf ihrem Schreibtischstuhl nieder und begann zu schreiben. Eine Weile verging, bis sich schließlich ihre Zimmertür öffnete und ihre Mutter herein kam. "Sei mir bitte nicht böse Kleines, ich will wirklich nur das Beste für dich!" Das Beste wäre, wenn sie einfach verschwinden würde, dachte Lunita. Sie antwortete nicht, schenkte ihrer Mutter keine Beachtung. Cathreen seufzte "Komm bitte runter, wir wollen essen und danach fahr ich dich auf die Party!" Lunita klappte schweigend das Tagebuch zu und ging hinter ihrer Mutter nach unten. Nach essen war ihr gar nicht, sie stocherte nur darin herum, immer wenn sie merkte dass jemand sie anstarrte, steckte sie schnell ein kleines Stückchen in den Mund. "Ich mach noch schnell den Abwasch dann fahr ich dich!" Lunita widmete ihrer Mutter keinen Blick. "Ich könnte sie doch fahren!" Justin stand freundlich auf. "Ach nein, das musst du..." Lunita unterbrach schnell ihre Mutter, denn sie sah darin ihre Rettung "Wieso nicht." Sie lächelte "Dann kannst du deinen Abwasch machen und ich komm nicht zu spät! Ich hol schnell mein Mantel!" Im Augenwinkel sah sie wie böse ihre Mutter sie anstarrte, aber das war ihr egal. Nachdem Justin sie abgesetzt hatte fragte er auch noch wann er sie abholen solle, aber Lunita gab als Antwort, dass sie vermutlich von einer Freundin mitgenommen würde und falls sich was ändern würde, würde sie anrufen. Sie verabschiedete sich dankend und ging dann zur Tür.

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